Zu viele Krankmeldungen Verkehrsbetriebe Solingen dünnen Busfahrplan aus

Solingen · Ab diesem Montag fahren die Busse der Obus-Linien 681 bis 684 mit größerer Taktung, da zurzeit viele Fahrer mit positivem Corona-Test außer Gefecht sind. Der Härtetest wartet aber erst in zwei Wochen, wenn die Ferien enden.

 Ein Batterie-Obus der Stadtwerke Solingen vor dem Rathaus. Auf den Obus-Strecken fahren nun weniger Fahrzeuge.

Ein Batterie-Obus der Stadtwerke Solingen vor dem Rathaus. Auf den Obus-Strecken fahren nun weniger Fahrzeuge.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Solingen (SWS) ächzen unter dem aktuellen Krankenstand in der eigenen Belegschaft – und werden darum ab dieser Woche zumindest ein bisschen die fahrplan-technische Notbremse ziehen. Weil sich in den vergangenen Tagen und Wochen erneut viele Busfahrer mit einem positiven Corona-Test vom Dienst abgemeldet haben, werden die Verkehrsbetriebe den Fahrplan ab dem heutigen Montagmorgen dahingehend ausdünnen, dass einige der Buslinien dann nur noch in einem eingeschränkten Takt fahren werden.

Das hat jetzt Holger Ben Zid, Referent bei der Betriebsleitung der Stadtwerke Solingen, auf Nachfrage bestätigt. „Weil augenblicklich rund ein Drittel unserer Busfahrer nicht einsatzfähig ist, bleibt uns keine andere Wahl, als eine solche Maßnahme zu treffen“, sagte Ben Zid in der zurückliegenden Woche. Betroffen sind die Obus-Linien 681, 682, 683 und 684. Voraussichtlich bis zum Ende der Sommerferien am 10. August wird der normale Zehn-Minuten-Takt auf den Linien 681 bis 683 von montags bis freitags durch eine 15-Minuten-Taktung ersetzt. Und an den Wochenenden verkehren die Linien 681 bis 684 nur noch in einem 20-Minuten-Takt anstelle des eigentlich üblichen 15-Minuten-Taktes.

Dadurch hoffen die SWS-Verkehrsbetriebe, die zuletzt aufgetretenen Schwierigkeiten wieder in den Griff zu bekommen, als einzelne Fahrzeuge stundenlang standen und es zu Verspätungen kam. Denn tatsächlich fehlten in den zurückliegenden Tagen manches Mal zwischen acht und zehn Fahrer – wobei die richtig große Herausforderung auf die Verantwortlichen erst noch wartet, wenn in gut zwei Wochen die Schule wieder beginnt. Dann wird die Zahl der Fahrgäste erfahrungsgemäß nämlich deutlich nach oben gehen.

Aus diesem Grund verfolgen die Stadtwerke Solingen die weitere Entwicklung des Krankenstandes innerhalb ihrer Belegschaft ganz genau, um bei zusätzlichen Krankmeldungen von Busfahrern möglichst schnell reagieren zu können. „Wir rechnen damit, dass sich an der allgemeinen Corona-Situation zunächst einmal nicht sehr viel ändern wird und halten uns diesbezüglich an die Aussagen, die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kommen“, sagte Stadtwerke-Referent Ben Zid.

Darüber hinaus betonte Ben Zid, man werde in der Chefetage der Solinger Verkehrsbetriebe gegebenenfalls bei privaten Busunternehmen zusätzliche Fahrzeuge anmieten. Deren Busfahrer könnten dann dabei helfen, in den Spitzenzeiten –  etwa in den Morgenstunden oder am Mittag – Fahrten in der Klingenstadt zu übernehmen.

Ebenfalls von erheblichem Interesse sind für die Stadtwerke Solingen aber auch die augenblicklich laufenden Gespräche zwischen dem  Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) als Vertretung der Branche sowie der neuen schwarz-grünen Landesregierung von Nordrhein-Westfalen. Dabei geht es nach Auskunft von Holger Ben Zid um Mittel für zusätzliche Fahrten im Zusammenhang mit der Corona-Krise. Diese Förderung war zuletzt ausgelaufen, soll nach dem Willen des VDV aber fortgeführt werden. In Solingen könnten so 15 Fahrzeuge mehr auf die Straße.

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