Solingen Kommentar: Fusion – Problem nur verschoben

Solingen · Die Wuppertaler haben der Fusion mit den Bergischen Symphonikern eine erwartete Absage erteilt. Damit haben sie aber kein Problem gelöst, sondern nur ein Problem verschoben. Wie finanziert man in Zukunft in einer Region, die über Jahre überschuldet sein wird und immer mehr Menschen verliert, ein angemessenes Musikangebot?

Dieses regionale Denken hat durch die Absage einen schweren Rückschlag erlitten. Die Blockadehaltung der Solinger zur Fusion vor den Sommerferien war der Anfang vom Ende dieses Zukunftsprojektes. Die Wuppertaler haben das Glück, immer wieder potente Sponsoren in ihrer Stadt zu finden, die für die Kultur tief in die Tasche greifen. Die fehlen in Remscheid, obwohl die Freunde und Förderer des Orchesters seit Jahrzehnten vorbildlichen ideellen und finanziellen Einsatz leisten. Die Fusionsgespräche sind tot. Die Diskussion um die Bergischen Symphoniker wird weiter gehen. Spätestens mit dem nächsten Sparpaket werden die Stimmen lauter, die schon immer gesagt haben, Remscheid kann sich kein Orchester mehr leisten. Die Absage aus Wuppertal hat für Remscheid die Büchse der Pandora geöffnet. Ein trauriger Tag für alle, die die Musik der Bergischen Symphoniker lieben. Das Damoklesschwert hängt an einem seidenen Faden.

(RP)
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