Solingen Knochenmarkspender gesucht

Solingen · Die Amerikanerin Jeana Moore erlebte die Leukämie-Erkrankung ihrer Enkeltochter und engagiert sich seitdem weltweit für die Registrierung potenzieller Knochenmarkspender.

Als die kleine Jada Bascom am 16. April 2007 in Spokane im amerikanischen Bundesstaat Washington geboren wird, hat sie keinen leichten Start ins Leben: Nur wenige Stunden nach der Geburt entdeckt eine Krankenschwester kleine rote Punkte auf der Haut des Säuglings. Dies ist ein Zeichen, dass die Blutgerinnung nicht wie bei gesunden Menschen funktioniert. Jada litt an Leukämie.

Für ihre Familie begann nun der zermürbende Kampf gegen die Krankheit. Weltweit suchte sie, unterstützt von einem Team von Ärzten und vielen Helfern, nach einem passenden Knochenmarkspender. Sie hatte Glück: Der Deutsche Thorsten Huber eignete sich perfekt als Spender.

Er rettet dem kleinen Mädchen durch eine Stammzellentransplantation das Leben. Sieben Monate war es damals alt. Heute ist Jada ein fröhliches und gesundes Kind, das mit viel Spaß die Vorschule besucht. "Wir empfinden eine tiefe Dankbarkeit für Jadas Rettung und natürlich wird uns durch ihren Spender, zu dem wir eine enge Freundschaft aufgebaut haben, immer etwas Besonderes mit Deutschland verbinden", sagt Jeana Moore.

Durch die Welt wandern

Die 59-Jährige ist Jadas Großmutter und hat den Kampf ihrer Enkelin gegen den Krebs intensiv miterlebt. "Für mich war klar, dass ich mich fortan für Menschen engagieren möchte, die eine Stammzellentransplantation benötigen", betont die Amerikanerin. Sie hat es zu ihrer Mission erklärt, durch die Welt zu wandern, um Aufklärung zu leisten und Menschen zu suchen, die sich freiwillig in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) als potenzielle Stammzellenspender registrieren lassen. "Dazu ist nur eine Speichelprobe nötig — eine Speichelprobe, die Leben retten kann", ist es Jeana Moore wichtig zu erklären.

Jeana Moore ist Gründerin der "Jada Bascom Foundation". Bereits 4434 Meilen wanderte sie durch Amerika, um auf die Bedeutung der Knochenmarkspenderdatei aufmerksam zu machen. Nun setzt sie ihre Tour in Europa fort und wandert von Kiel nach Venedig. Noch bis zum heutigen Donnerstag ist Jeana Moore in Solingen. Dort besucht sie nicht nur ihrem langjährigen guten Freund Heinz-Jürgen Metzger, Leiter des Zen-Zentrums Solingen, sondern möchte vor allem wie überall für den guten Zweck werben.

In der Klingenstadt hat sie den Kontakt zu Lokalpolitikern, Medien und generell zu Solingen Bürgern gesucht. "Ich freue mich über sehr viel positive Resonanz", sagt die engagierte Amerikanerin. "Die Menschen sind bewegt vom Schicksal meiner Enkelin und möchten anderen Betroffenen helfen", hat sie die Erfahrung gemacht.

Allerdings herrsche immer noch großes Unwissen bezüglich der Registrierung in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei. Das möchte Jeana Moore durch ihren Einsatz ändern.

(pbm)
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