Solingen Knatsch bei SWS um Mitarbeiter-Boni

Solingen · Gegenstimmen gab es keine, wohl aber drei Enthaltungen, als es gestern in der außerordentlichen Sitzung des Stadtwerke-Aufsichtsrates um eine Personalie ging. Weil Enthaltungen nicht wirklich zählen, schlägt das Gremium trotzdem einstimmig der Gesellschafterversammlung vor, den Vertrag von Andreas Schwarberg, Geschäftsführer der SWS-Energiesparte, um fünf Jahre zu verlängern. Teilnehmer der Sitzung sprachen im Anschluss von einem guten Klima.

Das änderte aber nichts daran, dass nach Informationen unserer Zeitung dem Wirtschaftsplan der SWS-Verkehrsbetriebe — anders als dem der Energiesparte — die Zustimmung verweigert wurde. Knackpunkt war die vom Aufsichtsrat bereits vor einiger Zeit beschlossene Mitarbeiterbeteiligung, die der der Energiesparte angeglichen werden sollte.

Während aber die Energiesparte Gewinne schreibt, ist der Verkehrsbetrieb ein Verlustbringer. Damit der für das kommende Jahr nun unter die kritische Marke von zehn Millionen Euro gedrückt werden konnte, sollten die Arbeitnehmer zunächst auf eine Beteiligung im Gegenwert von insgesamt 190 000 Euro verzichten. Gestern kam nun ein Kompromiss auf den Tisch: Immerhin die Hälfte des Betrages sollte zur Ausschüttung kommen. Doch gegen diese Halbierung sprachen sich die Arbeitnehmervertreter aus und versagten dem Wirtschaftsplan ihre Zustimmung. Da aber in der Gesellschafterversammlung Anteilseigner MVV Stimmrecht hat, wird davon ausgegangen, dass auf diesem Weg sowie im Beteiligungsausschuss am Donnerstag noch nachträglich der Segen gegeben wird.

Auch wenn die Sitzung gestern viele Stunden dauerte, über die Zukunft der eheähnlichen Gemeinschaft von SWS und MVV wurde nicht geredet. Alles rund um das Projekt "Diamant", das die Stärken der Stadtwerke herausstellen soll, wurde in die nächste ordentliche Sitzung des SWS-Aufsichtsrates Mitte Dezember vertagt.

(RP)
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