Corona-Impfungen Solinger Klinikum befürchtet lebensgefährliche Engpässe

Solingen · Um die kritische Lage bei den Intensivkapazitäten in den Griff zu bekommen, fordert die Geschäftsleitung des Städtischen Klinikums Solingen eine umgehende Corona-Impfung des Personals.

Mit einem eindringlichen Appell hat sich jetzt die Geschäftsführung des Städtischen Klinikums Solingen an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) gewandt und gefordert, so schnell wie möglich mit den Corona-Schutzimpfungen für das Krankenhaus-Personal zu beginnen. Denn nur so könne verhindert werden, dass es in den Intensivbereichen zu lebensgefährlichen Lücken komme.

„Wir erwarten insbesondere mit Beginn des neuen Jahres ein erhöhtes Risiko, dass noch mehr Personal erkrankt und damit die Intensivkapazitäten noch weiter eingeschränkt werden müssen, so dass die Versorgung der oft lebensgefährlich erkrankten Patientinnen und Patienten nicht mehr sicher gestellt werden kann“, schrieben die beiden Geschäftsführer des Klinikums, Dr. Martin Eversmeyer sowie Prof. Dr. Thomas Standl, in einem Brief an Laumann.

Ferner verwiesen die Geschäftsführer darauf, dass die Lage speziell in Solingen angespannt sei. Denn gerade in den vergangenen Wochen hätten sich viele Mitarbeiter in der Pflege und Ärzte mit dem Coronavirus infiziert und stünden demzufolge nicht mehr bei der Versorgung der Patienten zur Verfügung. „Die intensivmedizinischen Kapazitäten müssen derzeit als sehr kritisch eingestuft werden“, warnten Eversmeyer und Standl.

Darum erwartet die Klinikum-Leitung, dass „in der ersten Phase der Impfungen auch das exponierte Krankenhauspersonal berücksichtigt wird“. So gehörten neben älteren Personen und Bewohnern von Pflegeheimen, Belegschaften von Pflegediensten und weiteren medizinischen Einrichtungen auch Mitarbeiter in Krankenhäusern, die einem sehr hohen Infektionsrisiko ausgesetzt seien, zu jenen Personen mit höchster Impf-Priorität – was zur Folge habe, dass das Land dies in der entsprechenden Verordnung berücksichtigen müsse.

Darüber hinaus, so Eversmeyer und Standl, gehe es aber auch darum, ein Zeichen zu setzen. Dies „wäre ein wichtiges Signal an die Mitarbeiter in den Intensivabteilungen, die über ihre Belastungsgrenze hinaus arbeiten“, hieß es aus dem Klinikum.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort