Solingen Klinikum: Entscheidung im engsten Zirkel

Solingen · Nach der Absage von Peter Stremmel für den Posten des neuen Klinikumchefs hatte der Vorsitzende des Klinikausschusses, Kai Sturmfels, im Gespräch mit unserer Zeitung noch gesagt: "Wir werden nun in Ruhe beraten und noch einmal die anderen Bewerber berücksichtigen. Wir haben keinen Zeitdruck. Das Klinikum wird gut geführt. Die derzeitige Betriebsleitung genießt unser volles Vertrauen." Dass die Zeitschiene von Oberbürgermeister Franz Haug anders aussah, sagte dieser nur wenige Tage später auf Anfrage: Er dränge auf eine zeitnahe Lösung.

Überraschende Entscheidung

Und die sickerte keine vier Wochen später dann auch durch: Die Verständigung auf Hans-Joachim Fietz-Mahlow kam überraschend. Es hat den Anschein, als habe Oberbürgermeister Franz Haug diese Personalie noch vor seinem Urlaub unter Dach und Fach bringen wollen. Und so erfuhren die meisten Politiker erst durch Zeitungslektüre, dass sich die beiden Großkoalitionäre CDU und SPD im engsten Zirkel — wieder einmal an den kleinen Fraktionen vorbei — verständigt hatten. Die Reaktion von Grünen und FDP hat entsprechend nicht lange auf sich warten lassen. Beide prognostizieren dem designierten Klinikchef einen schlechten Start. Damit haben die handvoll Eingeweihter dem Mann keinen Gefallen getan, der das Klinikum als gemeinnützige Gesellschaft in eine neue Zukunft führen soll.

Personalrat übergangen

Wie bereits bei der Verständigung auf Peter Stremmel wurde auch jetzt wieder der Personalratsvorsitzende Jürgen Glanz übergangen. Das hatte Glanz nach der letzten Ratssitzung, in der alle kleinen Fraktionen auf die Findungsweise für den neuen Klinikchef an ihnen vorbei wetterten, noch ganz anders im Ohr: Franz Haug habe dort doch zugesichert, dass es beim nächsten Mal anders laufen sollte. Damit hat er sogar recht behalten. Bei der Verständigung auf Fietz-Mahlow waren sogar noch weniger Personen beteiligt, als bei der Festlegung auf Stremmel.

(RP)
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