Solingen Klinikum: Ärger über neue Parkgebühren

Solingen · Der Stadtrat hat im Juli 2010 im Rahmen des Haushaltssicherungskonzeptes eine Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung beschlossen. Dies bedeutet, dass mehr öffentlicher Parkraum zukünftig bewirtschaftet wird, um Geld in die leere Stadtkasse zu spülen.

 Ali Dogan (li) und Dr. Gregor Weimbs vom Klinikum-Betriebsrat sehen mit Sorge auf die hinzukommende Bewirtschaftung von Parkplätzen.

Ali Dogan (li) und Dr. Gregor Weimbs vom Klinikum-Betriebsrat sehen mit Sorge auf die hinzukommende Bewirtschaftung von Parkplätzen.

Foto: mak

Betroffen sind die Parkplätze am Rathaus auf der Potsdamer Straße, die Flächen hinter dem Theater, sowie die Parkplätze am Ohligser Schützenplatz und am Walder Marktplatz. Ebenso soll der Parkplatz auf der Cheruskerstraße am Klinikum zukünftig nicht mehr genutzt werden dürfen, ohne zur Kasse gebeten zu werden. 130 Parkplätze stehen bislang kostenfrei zur Verfügung.

Nun sind 50 Cent für jede angefangene halbe Stunde beziehungsweise fünf Euro für ein Tagesticket angedacht. Ebenfalls nicht mehr umsonst wären dann die 25 Stellplätze entlang der Cheruskerstraße. "Wir sind entsetzt über diesen Beschluss", sagt Ali Dogan.

Er ist stellvertretender Betriebsratsvorsitzender am Solinger Klinikum. Unterstützung seiner Sichtweise bekommt er vom Betriebsratsmitglied Dr. Gregor Weimbs. "Die geplante Bewirtschaftung der kostenfreien Parkplätze ist so nicht tragbar", empört er sich.

Zum einen denke er dabei an die Mitarbeiter, für deren Schutz sich der Betriebsrat einsetze. "Unsere Mitarbeiter, die teilweise täglich eine lange Strecke bis zu ihrem Arbeitsplatz zurücklegen müssen, sind auf ihre Autos und somit auf Parkplätze angewiesen", weiß er. Schon jetzt sei die Parkplatzsituation rund um das Krankenhaus nicht optimal. "Wenn nun noch kostenlose Plätze wegfallen, stehen wir vor großen Schwierigkeiten."

Bei rund 20 Arbeitstagen pro Monat kämen hundert Euro Parkkosten auf jeden Mitarbeiter zu. Kosten, die viele von ihnen nicht aufbringen könnten. Aber Ali Dogan und der Betriebsrat sorgen sich nicht nur um die Mitarbeiter, sondern auch um die Anwohner rund um das Städtische Klinikum.

Er befürchtet, dass es bei immer mehr kostenpflichtigen Parkplätzen zum Ausweichen auf die Seitenstraßen als Parkmöglichkeit kommt. "Somit entsteht möglicherweise ein Konflikt zwischen den Mitarbeitern und den Anwohnern, denn die Nachbarn des Klinikums könnten Opfer eines Verdrängungsprozesses werden und selbst keine Parkplätze mehr finden."

Am 13. Oktober soll der Rat über die Bewirtschaftung entscheiden. "Gestern haben wir bereits mit der Klinikleitung gesprochen und unsere Bedenken geäußert." Diese wolle nun an die Stadt herantreten. "Wir würden es begrüßen, mit der Stadt, der Klinikumsleitung und den Anwohnern an einem runden Tisch eine gemeinsame Lösung zu finden", sagt Ali Dogan.

(pbm)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort