Dr. Barbara Grotkamp-Schepers Klingenmuseum entführt in die napoleonische Zeit

Solingen · Die Museumsdirektorin lässt zufrieden das Jahr Revue passieren und freut sich auf künftige Projekte.

 Dr. Barbara Grotkamp-Schepers (l.) und Dr. Isabell Immel sind stolz auf das goldene Schwert des Simon Bolivar im Klingenmuseum.

Dr. Barbara Grotkamp-Schepers (l.) und Dr. Isabell Immel sind stolz auf das goldene Schwert des Simon Bolivar im Klingenmuseum.

Foto: Stephan Köhlen

Bei Glühwein und Apfelpunsch läutete das Klingenmuseum gestern seine Weihnachtspause ein, die bis 25. Dezember dauert. Freunde und Förderer kamen aus diesem Anlass im Museum zusammen, um das alte Jahr Revue passieren zu lassen und einen Ausblick auf 2014 zu wagen. Wir sprachen mit Museumsdirektorin Dr. Barbara Grotkamp-Schepers.

Seit diesem Jahr werben das Deutsche Klingenmuseum und drei andere Museen mit dem Klingen-Kunst- Kultur-Ticket um Besucher. Zeigen sich schon Auswirkungen dieser Zusammenarbeit?

Grotkamp-Schepers Das kann man noch nicht so genau sagen. Die Karte verbinden Touristen mit der Buchung eines Aufenthalts in Solingen, eventuell mit Übernachtung. Wir müssen die Langzeitwirkung der Maßnahme abwarten.

Wie haben sich die Besucherzahlen in diesem Jahr generell entwickelt?

Grotkamp-Schepers Wir sind insgesamt zufrieden. Wir hatten auf jeden Fall über 20 000 Besucher. Das entspricht in etwa dem Vorjahresniveau.

Woher kommen die Gäste überwiegend?

Grotkamp-Schepers Auch unabhängig von unserer internationalen MesserMacherMesse haben wir tatsächlich im Verhältnis von zwei Dritteln zu einem Drittel Gäste von außerhalb Solingens. Die meisten davon kommen aus einem Radius von etwa 50 Kilometern um die Klingenstadt. Aber es gibt auch erstaunlich viele ausländische Besucher, zum Teil auch aus Asien und Amerika.

Welche Rückmeldungen erhalten Sie?

Grotkamp-Schepers Vor allem unsere ständige Sammlung ist sehr beliebt. Viele Leute loben unsere "tolle Sammlung", freuen sich, dass die Exponate gut beschrieben sind — allerdings haben sich einige Besucher auch englische Erklärungen an den einzelnen Vitrinen erbeten. Ein Projekt, das wir bald in Angriff nehmen müssen.

Welche Höhepunkte werden Ihnen vom Museumsjahr 2013 in Erinnerung bleiben?

Grotkamp-Schepers Im März haben wir unser Museumsfest, veranstaltet von den "Freunden des Deutschen Klingenmuseums", im neuen Format gefeiert: Unter dem Motto "Allerley Freuden für Seine Majestät" haben wir die Rokoko-Zeit zum Leben erweckt — zum Beispiel mit historischen Spielen und einer Theateraufführung. Die Art, das Fest so zu gestalten, kam bei den Besuchern sehr gut an. Ein Höhepunkt war sicherlich auch die Sonderausstellung über Kinderbestecke. Dazu hatten wir auch eine museumspädagogische Einheit.

Auf welche Projekte im Jahr 2014 freuen Sie sich besonders?

Grotkamp-Schepers Wir arbeiten derzeit an einer umfangreichen Publikation über das "Pott-Archiv" in unserem Haus, in dem die ausgestellten Produkte und die Geschichte der Besteckfirma Pott dokumentiert werden. Die zwei Buchbände in Deutsch und Englisch wurden finanziert von Hannspeter Pott und gehen spätestens im Februar in den Druck. Alle, die an Design und Metallgestaltung interessiert sind, werden das Werk schätzen. Eine weitere Veröffentlichung wird es über unseren Bestand an asiatischen Blankwaffen vom Kaukasus bis nach Japan geben. Für die Unterstützung danken wir dabei den Freunden und Förderern des Museums.

Bietet das Museumsfest wieder einen Ausflug in eine andere Epoche?

Grotkamp-Schepers Beim nächsten Fest, das am 16. März stattfinden wird, dreht sich alles um die napoleonische Zeit. Am Vorabend findet ein "Ball de Printemps" statt, bei dem auch getanzt werden darf. Kostümpflicht besteht aber nicht. Wir freuen uns auf dieses Ereignis.

ALEXANDER RIEDEL FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(ied)
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