Solingen Klingenhalle: Neue Tribüne geplant
Solingen · Der Bergische HC und die Stadt reden über einen Ausbau für den Fall des Bundesligaaufstiegs. So soll Spitzenhandball in Solingen erhalten werden. Die Uni-Halle in Wuppertal bleibt zunächst bestehen.
Sportlich stehen die Zeichen bei den Profi-Handballern des Bergischen HC auf Aufstieg. Diese Woche gab der Zweite der Zweiten Liga die Verpflichtung des Erstliga-Spielers Fabian Gutbrod bekannt. Und sollte im Sommer tatsächlich die Rückkehr in die Erste Bundesliga gelingen, würde auch der isländische Nationaltorwart Björgvin Pall Gustavsson kommen.
Das sind aber nur die personellen Vorbereitungen für eine Erstliga-Zukunft. Im Falle des Wiederaufstiegs ist vorgesehen, auch die Klingenhalle bundesligatauglich zu machen. "Wir sind mit der Stadt im Gespräch über einen Ausbau", sagte am Mittwoch BHC-Geschäftsführer Jörg Föste. Geplant ist, auf der Gegengeraden unter den bestehenden Emporen-Sitzplätzen einen zusätzlichen Tribünenbau zu errichten, um das Fassungsvermögen zu erhöhen.
Das Problem ist nämlich, dass in der Solinger Halle zurzeit lediglich 2600 Zuschauer Platz finden — und das auch nur, wenn hinter den Toren wieder die provisorischen Tribünen aufgebaut werden, die schon in der Erstliga-Saison 2011/12 zum Einsatz kamen. Auf Dauer benötigt der Verein, der 2006 aus den Profiabteilungen der ehemaligen Erstligisten SG Solingen und LTV Wuppertal entstand, aber eine Spielstätte mit weit mehr Sitzplätzen.
Experten gehen davon aus, dass in der Ersten Bundesliga bei Spitzenspielen etwa gegen den THW Kiel oder die Rhein-Neckar Löwen aus Mannheim locker 5000 Fans kommen. So viele Zuschauer würden zwar auch nach einem Ausbau in der Klingenhalle nicht untergebracht werden können. Doch bei einem Fassungsvermögen von etwa 3000 Besuchern bliebe Solingen wenigstens als Austragungsort für normale Erstliga-Partien attraktiv.
Die Stadt signalisierte am Mittwoch prinzipielle Bereitschaft, dem Solingen-Wuppertaler Fusionsclub bei der Hallenproblematik zu helfen. "Wir haben ja auch schon die Beleuchtung in der Klingenhalle für 140 000 Euro verbessert", sagte eine Sprecherin. Und unter der Voraussetzung, dass der BHC dieses Jahr in die Erste Liga aufsteige, sei über weitere Anstrengungen nachzudenken. Eine Entscheidung müsse aber von der Politik getroffen werden, so die Stadtsprecherin. "Das muss im Sportausschuss beraten werden", sagte sie. Für die Stadt gelte, sowohl die Interessen des Profi-Handballs als auch die des Breitensports zu berücksichtigen.
Tatsächlich ist ein dauerhafter Verbleib des Spitzenhandballs in Solingen abhängig von der Klärung der Hallenfrage. Ein Neubau kommt aus finanziellen Gründen für die Stadt nicht infrage. Gleichzeitig gibt es am zweiten BHC-Standort Wuppertal Überlegungen, die alte Uni-Halle mittelfristig durch einen neuen Komplex zu ersetzen.
Der Uni-Halle selbst, die ein Fassungsvermögen von 3200 Zuschauern hat, drohte bislang wegen Brandschutzbestimmungen ab Ende März eine Teilschließung. Aus diesem Grund hatte es in der Nachbarstadt sogar Überlegungen gegeben, schon dieses Jahr mit einem Neubau zu beginnen, an dem sich auch das Land beteiligen könnte. Diese Planungen sind nun aber erst einmal vom Tisch. Der Neubau soll später kommen, die alte Halle provisorisch instand gesetzt werden.
Anfang Februar treffen sich die BHC-Verantwortlichen unter anderem mit Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung (CDU). Für den Verein ist die unmittelbare Zukunft der Uni-Halle wichtig, da im April und Mai dort noch zwei Zweitligaheimspiele stattfinden sollen.