Solingen Kinder und Senioren turnen zur Musik

Solingen · Zum gemeinsamen Sporttreiben und für andere Aktivitäten besuchen Kinder aus der Tagesstätte St. Mariä Empfängnis regelmäßig die Bewohner des Höhscheider Altenzentrums Elisabeth-Roock-Haus.

Wenn die Musik verstummt, heben alle ein Bein oder legen die Hand hinter den Kopf - solange, bis das fröhliche Tanzen weitergeht: Auf spielerische Weise hält Sportlehrerin Trui Jakobi die Bewohner des Elisabeth-Roock-Hauses fit und fördert zugleich Koordination und Bewegungsdrang der kleinen Gäste.

Die Gruppe aus der benachbarten Kindertagesstätte St. Mariä Empfängnis an der Wiener Straße besucht seit mehreren Jahren regelmäßig das Altenzentrum, empfängt die Gegenbesuche der Senioren zum Friedensgebet und unternimmt gemeinsam Ausflüge, zum Beispiel in den Vogelpark. "Durch diese regelmäßigen Treffen haben die Kinder auch keinerlei Berührungsängste mit alten und pflegebedürftigen Menschen mehr", sagt Monika Siebert, Einrichtungsleiterin im Elisabeth-Roock-Haus.

"Mir macht es viel Spaß", bestätigt auch die sechsjährige Merle, die inzwischen viele Bewohner des Altenzentrums kennt. "Am besten gefällt mir das Turnen zur Musik und mit dem Ball", erzählt die baldige Grundschülerin.

Die einstündige gemeinsame Turneinheit findet zweimal pro Jahr im Mehrzweckraum des Elisabeth-Roock-Hauses mit rund 15 Teilnehmern der beiden weit auseinanderliegenden Generationen statt. "Mir fällt es immer schwer, eine Gruppe auszuwählen, weil alle gern mitkommen würden", erzählt Erzieherin Daniela Lenge.

Die jüngsten Teilnehmer sind fünf Jahre alt, die älteste ist bereits 98. Jeder kann sich dabei nach seinen Möglichkeiten bewegen: Während die Kinder beispielsweise den Freiraum der verschiedenen Übungen zum ausgelassenen Toben nutzen, beteiligen sich die Bewohner des Altenzentrums teilweise im Sitzen am Programm, in das Trui Jakobi auch Bälle und Schwungtücher einarbeitet.

Schon bald nach dem Umzug des Altenzentrums von Ohligs nach Höhscheid vor neun Jahren entstand, initiiert durch Christiane Zündorf vom sozialen Dienst der Einrichtung, eine enge Partnerschaft zwischen dem Elisabeth-Roock-Haus und der Kindertagesstätte - von der offenbar beide Seiten profitieren: "Auch die Senioren reagieren sehr gut auf die Kinder und genießen die gemeinsame Stunde", freut sich Monika Siebert. Und Hanne Pick, 86-jährige Bewohnerin des Elisabeth-Roock-Hauses, verrät: "Ich mache sonst auch Gymnastik, man muss ja fit bleiben - aber gemeinsam mit den Kindern ist es einfach lebhafter."

(ied)
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