Solingen Kinder in Ecuador unterstützen

Solingen · Vor zehn Jahren gründeten Elisabeth und Dr. Franco Tacuri den Verein "Menschenin Not Ecuador". Vor Ort konnten sie vor allem für Schulkinder schon viel bewegen.

Elisabeth und Dr. Franco Tacuri kennen die Lebensumstände in Ecuador sehr genau. Kinderarzt Franco Tacuri stammt aus der Republik im Nordwesten Südamerikas und seine Ehefrau arbeitete für zweieinhalb Jahre dort als Kinderkrankenschwester. In Ecuador lernten sich beide kennen und heirateten auch dort. Seit 1969 lebt das Paar in Solingen. "Doch das Land hat uns nicht losgelassen; und wir haben den Kontakt immer gepflegt", erzählt Elisabeth Tacuri.

1989 machten die 65-Jährige und ihr drei Jahre älterer Mann einen Familienbesuch in Catacocha, das auch heute noch Mittelpunkt ihrer Projekte ist. "Wir erlebten dort die Mittagsspeisung von 80 armen Kindern und waren tief bewegt von ihrer Situation", erinnern sich die Wahlsolinger. Spontan entschlossen sie sich, mitzuhelfen. Schnell engagierten sich auch Freunde und Bekannte für die gute Sache. Später fand das Ehepaar Tacuri den Kontakt zu Franco Tacuris ehemaliger Grundschule in Catacocha. "Auch hier konnten wir erfreulicherweise helfen", sagt Franco Tacuri. Im April 2000 gründete der Arzt zusammen mit seiner Frau den Verein "Menschen in Not Ecuador".

"So wollten wir uns noch besser organisieren, auf uns aufmerksam machen und Spenden für die Kinder empfangen können", begründet Tacuri diesen Entschluss. Seit der Vereinsgründung fliegen die Tacuris jedes Jahr für mehrere Wochen nach Ecuador, um vor Ort zu helfen.

Mittlerweile betreuen sie und ihre Helfer des auf 52 Mitglieder angewachsenen Vereins 140 Kinder bei der Mittagsspeisung und arbeiten mit 30 Grundschulen zusammen. Seit drei Jahren erhält der Verein zudem finanzielle Unterstützung durch das UNESCO-Förderprogramm "Bildung für Kinder in Not." "Uns ist es wichtig, Hilfselemente wie Bildung, Ernährung und Gesundheitsförderung miteinander zu verbinden", betont Franco Tacuri.

Vitamine für 4000 Kinder

Über eine Kontaktstelle in einem Internetcafé in Catacocha hält der Verein Verbindung zu den Grundschulen. "So können wir uns besser vorbereiten und wissen immer, was dort gebraucht wird." Die Hilfen sind vielfältig: 4000 Kinder werden jährlich durch "Menschen in Not Ecuador" entwurmt und mit Vitaminen versorgt. "Nur wer gesund ist, kann auch erfolgreich lernen und seinen Weg im Leben machen", so Elisabeth Tacuri. Außerdem bekommt jedes Kind eine Mittagsmahlzeit.

Derzeit baut der Verein in den Schulen Küchen auf, in denen die Mütter sich beim Kochen abwechseln können. Wichtig sind auch die entstehenden Reservoirs, die die Wasserversorgung sichern. Außerdem schaffte der Solinger Verein nach und nach Sportgeräte, Musikinstrumente, Bücher, Fernseher und DVD-Player an.

"Es ist uns sehr wichtig, dass die Menschen vor Ort den Anschluss an die Welt nicht verlieren", berichtet Franco Tacuri. In diesem Jahr sollen deshalb auch viele Telefon- und Internetanschlüsse gelegt werden.

(RP)
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