Solingen Kinder entdecken selbst gepflückte Äpfel

Solingen · Beim Apfeltag der Stiftung zum Schutz von Tier und Natur konnten die Schüler der Klasse 3b der Grundschule Aufderhöhe nicht nur Äpfel pflücken, sondern sie auch gleich weiter verarbeiten.

 Nach dem Probieren werden die Äpfel auch zu frischem Kompott verarbeitet, hier im Bild (v.l.): Ben, Niklas (beide 8), Anja Heinrichs, die als Mutter mithilft, Kaan (8), Lehrerin Sandra Schwedhelm sowie Nick und Luke (beide 8).

Nach dem Probieren werden die Äpfel auch zu frischem Kompott verarbeitet, hier im Bild (v.l.): Ben, Niklas (beide 8), Anja Heinrichs, die als Mutter mithilft, Kaan (8), Lehrerin Sandra Schwedhelm sowie Nick und Luke (beide 8).

Foto: Stephan Köhlen

Leo hat schnell raus, wie er am besten an die Äpfel kommt: "Wenn ich mich auf die Zehenspitzen stelle, kann ich mir die Äste runter ziehen und die Äpfel einfach pflücken", erzählt der Achtjährige. Und zeigt stolz seine "Beute": Bis zum Rand ist der Rucksack des Drittklässlers mit Früchten gefüllt. Beim zweiten Apfeltag unter dem Motto "Solinger Obst für Solinger Grundschulkinder" der Stiftung zum Schutz von Tier und Natur konnten Leo und seine 23 Klassenkameraden der Klasse 3b der Grundschule Aufderhöhe gestern selbst im Biotop Eickenberg Äpfel sammeln, die sie im Anschluss in der Schule zu köstlichem Apfelkuchen und frischen Apfelkompott verarbeitet haben.

Beim Pflücken auf der rund 4000 Quadratmeter großen Streuobstwiese konnten sich die Mädchen und Jungs bei strahlendblauem Himmel und Sonnenschein am frühen Morgen dabei so richtig austoben: Auf die 20 Bäume mit elf unterschiedlichen Apfelsorten klettern, die Äste schütteln, die Äpfel in greifbarer Höhe abdrehen - und selbstverständlich probieren. Münise hat gleich mal den Geschmackstest gemacht. "Der Apfel hat richtig gut geschmeckt, anders als die Äpfel, die ich sonst esse, irgendwie süß und gleichzeitig sauer", erzählt die Achtjährige. Und ist überrascht: "Ich wusste gar nicht, dass es so nah an unserer Schule so tolle Apfelbäume gibt."

Genau darum, sagt Gerhard Bahmer, Vorsitzender der Stiftung zum Schutz von Tier und Natur, ginge es ihnen: "Wir wollen den Kindern die Möglichkeit geben, Produkte, die hier vor ihrer Haustür wachsen, kennenzulernen. Bei unserem Apfeltag verarbeiten sie das, was sie selbst geerntet haben und können es sinnlich erleben." Zudem lernten die Kinder die Bedeutung heimischer Äpfel, darunter auch alte Sorten wie Rheinischer Winterrambur, Kaiser-Wilhelm- und Bohnapfel, bei denen keine langen Transportwege anfielen, die nicht mit Spritzmitteln behandelt seien und einen anderen als den Einheitsgeschmack vieler Apfelsorten böten. Zudem bietet das Biotop einen Einblick in ökologische Kreisläufe: In sechs Nistkästen, die die Stiftung aufgehängt hat, brüten Vögel, heimische Tierarten finden eine Nahrungsgrundlage, vier Bienenvölker von zwei Imkerfamilien sind hier angesiedelt, bestäuben die Blüten und sorgen so für das Apfelwachstum.

Der achtjährige Erik war schon mal zum Äpfelpflücken auf der Streuobstwiese. Und auch sein Rucksack ist bereits bis oben hin gefüllt. "Ich freue mich am meisten auf das Apfelmus, das wir gleich machen", erzählt der Schüler. Auch Klassenkameradin Rebecca hat ordentlich gesammelt. "Ich habe vorher noch nie mit selbst gepflückten Äpfeln etwas zubereitet und freue mich schon darauf", so die Achtjährige. "Für die Kinder ist es ein richtig schönes Erlebnis, rauszugehen, Äpfel zu pflücken und selbst etwas damit zu kochen oder zu backen. Ich finde es ganz toll, dass das angeboten wird", sagt Klassenlehrerin Sandra Schwedhelm. "Schließlich ist es etwas ganz anderes, wenn man etwas verarbeitet, dass man selbst gepflückt hat."

(mxh)
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