Solingen Kinder der Gerberstraße arbeiten für Afrika

Solingen · In der Gräfrather Grundschule erfolgte gestern der NRW-Auftakt der bundesweiten Kampagne.

Eindrucksvoll, dass sich die Arbeiter in den Goldminen Südafrikas früher über Tanz verständigt haben. Denn sie kamen aus allen Teilen des riesigen Landes mit allein elf Amtssprachen. Die sehr aussagekräftigen Bewegungen beim "Gumboot", dem Gummistiefeltanz, studierten gestern Kinder der Klasse 4c der Grundschule Gerberstraße ein. Auch Schulministerin Sylvia Löhrmann machte mit. Der Afrika-Tag an der Gräfrather Grundschule war der NRW-Auftakt der bundesweiten Kampagne "Dein Tag für Afrika" 2016 des gemeinnützigen Vereins "Aktion Tagwerk".

"Kinder erfahren mit dem Tag für Afrika, den sie gestalten, dass sie die Welt für andere Kinder entscheidend verändern", warb Löhrmann, Schirmherrin der Kampagne, zur Teilnahme. Dabei können die Schüler die Berufswelt in Unternehmen stundenweise kennenlernen und erhalten einen Lohn, der für Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche in Ruanda, Uganda, Südafrika und Burundi sowie Ghana gespendet wird. Erstmals werden in diesem Jahr auch junge Geflüchtete in Deutschland unterstützt, die Sprach- und Kulturkurse erhalten.

"Zukunft bilden!" lautet das diesjährige Motto des Aktionstages, der am Dienstag, 21. Juni, stattfindet. Die Anmeldungen laufen unter www.aktion-tagwerk-de. Mitmachen können alle Schulen und alle Schüler von der ersten bis zur 13. Klasse. Unternehmen fördern dieses Engagement, in dem sie ihre Türen für die Schüler öffnen. So wie die Solinger Stadtwerke im vergangenen Jahr, die Schülern der Sekundarschule einen Praktikums-Tag ermöglichten und zwölf Euro je Stunde zahlten, damit möglichst viel im Spendentopf zusammenkam.

Bundesweit beteiligten sich 2015 mehr als 180.000 Schüler am "Tag für Afrika" und erwirtschafteten 1,3 Millionen Euro für den guten Zweck. Gut 80.000 junge Menschen aus 234 Schulen kamen hiervon aus NRW, sagte Schulministerin Löhrmann.

Die Grundschule Gerberstraße nimmt jetzt zum vierten Mal teil. "Wir führen das Projekt alle zwei Jahre in den dritten und vierten Klassen durch", berichtete Schulleiter Peter Nink. So könne sich jedes Kind während der Grundschulzeit derart einmal engagieren. Dabei erledigen sie Schülerjobs im Familien- oder Bekanntenkreis. Der Hund aus der Nachbarschaft wird ausgeführt, der Hof der Oma gekehrt oder im Kindergarten vorgelesen.

(tws)
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