Solingen Kiefer stürzte auf das Luchshaus

Solingen · Der schwere Sturm hat auch im Ohligser Vogel- und Tierpark gewütet. Hohe Bäume stürzten um und zerstörten Gehege. Dachziegel und -pappen wurden weggeblasen. Viele Tiere waren am nächsten Tag noch verängstigt. Das Gelände war gestern für Besucher geschlossen.

Die Luchs-Weibchen im Vogel- und Tierpark hatten sich noch immer nicht erholt. Obwohl gestern Morgen der Sturm schon wieder abgeklungen war, trauten sie sich nicht aus dem Haus. „Das ist ungewöhnlich“, sagte die leitende Tierpflegerin Sabine Steinmeier. „Normalerweise sind sie immer im Freien. Der Schock sitzt ihnen noch in den Knochen.“ Kein Wunder. Denn am Donnerstag war gegen 22 Uhr die riesige Kiefer neben dem Luchshaus in rund vier Metern Höhe abgeknickt und auf das Dach gefallen.

Feuerwehr war direkt zur Stelle

„Wir waren noch da, um nach den Tieren zu sehen und alles abzusichern“, erzählte Tierpflegerin Jeanett Heinrich. Sie hätten gleich die Feuerwehr gerufen, die auch sofort kam : Das hier hatte Vorrang. Schließlich handelt es sich um Raubtiere. Und wir konnten ja nicht wissen, wie stark das Gebäude beschädigt war und ob die Luchse nicht vielleicht entwischen würden.“ Die Feuerwehrleute sägten den Baum am vorderen und hinteren Ende des Luchshauses ab. Auf das Dach trauten sie sich nicht – aus Angst, es würde einstürzen.

Auch sonst hat der Sturm so einiges angerichtet, weshalb der Park gestern für Besucher geschlossen war. Überall lagen Äste und Stücke von heruntergerissener Dachpappe herum. Schlimm sah auch das Stalldach der Esel und Alpakas aus, denn da war eine rund 15 Meter hohe Birke drauf gestürzt.

Mit einer Motorsäge und einem langen Seil gelang es dem Ehrenamtler Achim Bockstege und dem 1. Vorsitzenden Uwe Eck gestern schließlich, das Ungetüm herunterzuziehen. Dabei lösten sich einige Ziegel und fielen herunter. „Wir brauchen ohnehin einen Dachdecker“, erklärte Sabine Steinmeier und winkte ab. Sie mache sich nur Sorgen um die Luchse. „Wir müssen das Gebäude ohnehin erneuern.“ Doch bislang habe man weder eine Baugenehmigung noch das nötige Geld.

„Die Tiere müssen wohl vorerst in dem zerstörten Haus bleiben“, vermutet auch Geschäftsführer Klaus Schönberger. Er habe zwar eine Grundversicherung abgeschlossen. Doch die decke jedes Gebäude nur mit rund 500 Euro ab. Der Sturm habe jedoch weitaus größere Schäden verursacht.

(RP)
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