Solingen Kein Ausbau am Dickenbusch

Solingen · Bürger hatten gestern Gelegenheit, ihre Meinung zur Verkehrsführung Dickenbusch zu äußern. Sie lehnen die geplante Verkehrsführung dort ab. Die Politik beschloss, bis zum Hofgarten-Start alles beim Alten zu belassen.

Die Verkehrsführung am Dickenbusch bleibt, wie sie ist. Die Planung soll unter Beteiligung der Bürger erst wieder aufgenommen werden, wenn das Hofgarten-Projekt startet. Überdies soll die Verwaltung jetzt prüfen, ob einzelne Maßnahmen des bisherigen Projektes – wie Radwegeverknüpfung oder der Bau von Mittelinseln auf der Kölner Straße bis zur Elsa-Brändström-Straße – durchgeführt werden können. Darauf verständigten sich gestern einstimmig der Planungsausschuss und die Bezirksvertretung Mitte sowie Burg/Höhscheid.

Vor der gemeinsamen Sitzung hatten allerdings die Bürger das Wort. Und deren Meinung zur bisherigen Verkehrsplanung am Dickenbusch war einhellig und ablehnend: "Fest steht, wir Bürger wollen diese Verkehrsführung nicht. Wir wollen, dass alles so bleibt", erklärte eine Anwohnerin von der Katternberger Straße.

Vor allem, dass man künftig nicht mehr von der Kölner Straße geradeaus in die Katternberger Straße fahren darf, ist den Anwohnern ein Dorn im Auge. Zudem, dass die Martin-Luther-Straße künftig dann mehr Verkehr aufnehmen müsste. "Das ist Irrsinn", entfuhr es einer Bürgerin. Eine andere ergänzte mit Blick auf die Verwaltung: "Sie verschlimmbessern laufend die Verkehrsplanung in Solingen." Ulrich Wilde sprach gar von einer "hirnrissigen Planung". Vor Wochen hatte die Politik einen Punkt der Verkehrsplanung Dickenbusch einstimmig verabschiedet. Und zwar, dass der Straßenzug Kölner Straße, Friedrichstraße, Weyersberger Straße zur Vorzugs-Trasse gestaltet werden soll. Diese Planung sah auch eine Linksabbiegemöglichkeit von der Kölner Straße in die Katternberger/Friedrichstraße vor. Aber auch dies wird nun bis zum konkreten Hofgarten-Start auf Eis gelegt. Ratsmitglied Gerd Schlupp erklärte, dass die Linken zunächst der Planung der Verwaltung gefolgt waren. "Heftige Kritik hat aber zum Umdenken geführt", sagte Schlupp. Den Wegfall der Geradeausfahrt von der Kölner in die Katternberger Straße würden die Linken jetzt und in Zukunft ablehnen. "Wir nehmen die Bürgerbedenken sehr ernst", sagt Friederike Sinowenka (SPD). Schon Anfang April hatte Ulrich G. Müller (FDP) im Stadtrat gefordert, "die momentane Verkehrsführung aufrecht zu erhalten". Dietmar Gaida (Grüne) bemängelte den "schlecht vorbereiteten Beschlussentwurf" der Verwaltung. Mitte Februar, als man im Planungsausschuss abgestimmt hatte, hätten die kritischen Stellungnahmen der Polizei und der Stadtwerke gefehlt.

CDU-Fraktionsvorsitzender Bernd Krebs erklärte in Richtung der Gestaltungsmehrheit von SPD, Grünen, Linken und BfS, sie sollte den jetzigen Ausgang zur Verkehrsführung Dickenbusch als "sportliche Niederlage" entgegennehmen und "den Frust nicht an der Verwaltung auslassen".

(RP)
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