Solingen Karstadt: Deal mit dem Grafen geplatzt

Solingen · "Der Interessent steht nicht mehr zur Verfügung." Erster Beigeordneter Hartmut Hoferichter hat diese Information von Karstadt erhalten. Die Graf von Thun und Hohenstein Veit Gewerbebauten KG sei damit aus dem Rennen um den Erwerb der Karstadt-Immobilie am Graf-Wilhelm-Platz.

"Obwohl die schon auf dem Weg zum Notar waren", ergänzt Hoferichter. Nach Informationen der Morgenpost sollte die Immobilie für einen zweistelligen Millionen-Betrag an die gräfliche Gewerbebauten KG verkauft werden. Einzelheiten, warum das Geschäft geplatzt sei, konnte Hoferichter nicht sagen. "Ich gehe davon aus, dass nun andere Investoren wieder angesprochen und neue Angebote geprüft werden."

Aktuell laufen laut Michael Scheibe keine weiteren Gespräche. "Wir prüfen aber jedes Angebot, das an uns herangetragen wird", ergänzt der Karstadt-Sprecher. Zu den Gesprächen mit der Graf von Thun und Hohenstein Veit Gewerbebauten KG erklärte er lediglich: "Die Verhandlungen sind beendet, der Deal ist nicht zustande gekommen."

Dass dies so ist, "darüber bin ich nicht traurig", sagte Karstadt-Betriebsratsvorsitzender Andreas Schulten. Noch am Dienstag dieser Woche war er in Essen, hier fragte er im Anschluss an eine Sitzung des Gesamtbetriebsrates nach, ob es in Sachen Solingen etwas Neues gebe. Die Antwort fiel negativ aus, ein Vertrag mit einem Käufer gebe es nicht. "Für uns wäre es wichtig, einen Käufer zu finden, der Karstadt als Ankermieter einsetzt", hofft Andreas Schulten nach wie vor.

Warten auf den Marktplatz

Ist der Marktplatz Anfang August dieses Jahres fertig, würde dies auch Karstadt mehr Kundenfrequenz bringen. Und eine realistische Einschätzung über diese neue Entwicklung könnte man nach Auffassung des Betriebsratsvorsitzenden erst nach einem Jahr treffen. "Solingen hätte diese Chance verdient", findet er. Dass die Filiale zu Beginn des Jahres 2008 leer steht, dies kann er sich nicht vorstellen.

Ebenso wenig einen Discounter im Kerngebiet der Stadt. Hartmut Hoferichter hätte damit ebenfalls Schwierigkeiten. "Allerdings ist dort Einzelhandel in all seinen Facetten möglich. Daran könnten wir als Stadt nichts ändern", sagt Hoferichter. Lediglich Wünsche könnte man äußern: "Das haben wir bei Karstadt auch gemacht."

(RP)
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