Karneval in Solingen Ganz Wald steht Kopf

Wald · Hunderte von Jecken feierten an Altweiber im Walder Schlauch den Auftakt in die tollen Tage. OB Kurzbach übergab den Rathausschlüssel an Prinzessin Gudrun I. Prinz Sascha I. rockte Wald mit einem fetzigen Gesangsauftritt.

Altweiber 2020 in Solingen: So haben die Narren gefeiert
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So wurde Altweiber 2020 in Solingen gefeiert

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Foto: Peter Meuter (pm)

Trockenes Wetter, angenehme Temperaturen und jede Menge Jecken in absoluter Höchstform – keine Frage, der Solinger Straßenkarneval hat auch 2019 zu Weiberfastnacht wieder einen regelrechten Traumstart hingelegt. Denn pünktlich um 11.11 Uhr waren am Donnerstagvormittag vor der großen Bühne der Solinger Morgenpost / Rheinischen Post im Walder Schlauch einmal mehr rund 200 Karnevalisten zusammengekommen, um gemeinsam mit dem diesjährigen Prinzenpaar Sascha I. sowie Gudrun I. in die tollen Tage einzutauchen.

Dabei hatte Prinz Sascha aber zunächst nicht eben viel zu melden. Wie es sich zu Altweiber gehört, bekam nämlich niemand Geringeres als Prinzessin Gudrun von Oberbürgermeister Tim Kurzbach den symbolischen Rathausschlüssel überreicht und damit die Macht bis zum Aschermittwoch in die Hände gelegt.

Eine Gelegenheit, die die Prinzessin – so sie denn auch noch die Originalschlüssel bekommen hätte – am Donnerstag gerne dazu genutzt hätte, mal im Rathaus nachzusehen, „was dort alles so läuft“. Indes: Auf Reichtümer wäre sie wohl kaum gestoßen. Denn wie der zwischenzeitlich entmachtete Stadtchef mit einem Augenzwinkern mitteilte, herrscht in der Solinger Rathaus-Kasse nach wie vor ziemliche Ebbe.

Was von der Stimmung rund um den Walder Schlauch nun wirklich nicht behauptet werden konnte. Im Gegenteil: Als Moderator Norbert Kinkel Oberbürgermeister Kurzbach für einen Augenblick mit dessen Vorgänger Norbert Feith verwechselte und dementsprechend falsch auf der Bühne begrüßte, nutzte der OB dies kurzerhand zu einer verbalen Retourkutsche, indem er sich „ganz herzlich bei Harald Juhnke“ bedankte.

Kein Wunder also, dass das Eis im Handumdrehen gebrochen war und und unter den versammelten Möhnen beste Laune herrschte. Gemeinsam wurde gesungen, geschunkelt und den verschiedenen Darbietungen der Mädels aus der Tanzformation Schiwa begeistert Applaus gespendet.

Derweil hatte sich Karnevalsprinzessin Gudrun schon zeitig das Mikrofon gesichert und Sascha I. das Zepter abgenommen. „Heute hast du nicht viel zu sagen“, gab sie dem Prinzen zu verstehen, dem angesichts dieser unmissverständlichen Ansage bis auf Weiteres nichts anderes übrig blieb, als sein Schicksal anzunehmen sowie sich an einen Marterpfahl auf der Bühne fesseln zu lassen.

Doch zum Glück dauerte die Phase im Hintergrund nicht allzu lange. Denn nachdem zunächst Prinzessin Gudrun mit einem gesanglichen Beitrag geglänzt hatte („Kommt, holt das Lasso raus“), wurde Sascha schließlich von seinem „Leid“ erlöst. Was der Prinz wiederum dazu nutzte, um nun – im wahrsten Sinne des Wortes entfesselt und unterstützt von den Schiwa-Mädels – seinerseits die Puppen tanzen zu lassen. Unter dem Motto „Jetzt geht’s los“ stimmte Sascha I. ein regelrechtes Potpourri des Frohsinns an und erwies sich somit als eine echte karnevalistische Stimmungskanone.

 Wie in jedem Jahr blieb Oberbürgermeister Tim Kurzbach auch diesmal keine andere Wahl: Auf der Bühne der Solinger Morgenpost / Rheinischen Post im Walder Schlauch überreichte der OB den symbolischen Rathausschlüssel an Prinzessin Gudrun I.

Wie in jedem Jahr blieb Oberbürgermeister Tim Kurzbach auch diesmal keine andere Wahl: Auf der Bühne der Solinger Morgenpost / Rheinischen Post im Walder Schlauch überreichte der OB den symbolischen Rathausschlüssel an Prinzessin Gudrun I.

Foto: Meuter, Peter (pm)
 Bunte Kostümierungen fielen in Wald besonders auf.

Bunte Kostümierungen fielen in Wald besonders auf.

Foto: Uwe Vetter

Die Narren im Walder Schlauch feierten auch nach der Verabschiedung des Prinzenpaares noch einige Stunden weiter, derweil Joachim Junker, Vorsitzender des Festausschusses Solinger Karneval, schon mal ein sehr positives Zwischenfazit zog. „Das war, wie in all den Jahren zuvor, erneut ein toller Auftakt in den Straßenkarneval“, resümierte Junker, der hofft, dass die Stimmung bis zum Ende der tollen Tage so ausgelassen bleibt.

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