Eric Ventker Junge Graffiti-Kunst unter der Decke im ehrwürdigen Kaffeehaus in Gräfrath

Solingen · Pünktlich zum 30-jährigen Jubiläum des Gräfrather Kaffeehauses war es fertig – das neue Deckengemälde, das den verspiegelten Raum auf eindrucksvolle Weise verschönert. Zu sehen sind zwei Frauenkörper vor einem leicht abstrahierten Himmel. Auffallend sind die feinen Farbübergänge und die passend ge-wählte Farbgebung. Gemalt wurde mit der Spraydose. Damit alles zeitlich klappte, hat der junge Künstler Eric Ventker eine ganze Nacht lang durchgearbeitet.

 Eric Ventker (r.) schuf für Peter von der Heiden ein Deckengemälde.

Eric Ventker (r.) schuf für Peter von der Heiden ein Deckengemälde.

Foto: MAk

Pünktlich zum 30-jährigen Jubiläum des Gräfrather Kaffeehauses war es fertig — das neue Deckengemälde, das den verspiegelten Raum auf eindrucksvolle Weise verschönert. Zu sehen sind zwei Frauenkörper vor einem leicht abstrahierten Himmel. Auffallend sind die feinen Farbübergänge und die passend ge-wählte Farbgebung. Gemalt wurde mit der Spraydose. Damit alles zeitlich klappte, hat der junge Künstler Eric Ventker eine ganze Nacht lang durchgearbeitet.

Doch nicht nur die Müdigkeit waren Herausforderungen, die der 18-Jährige zu meistern hatte. "Es ist schwierig, nach oben zu sprühen", sagt der junge Künstler. Eine weitere Herausforderung war die Deckenhöhe. Zu hoch, um vom Boden aus arbeiten zu können, aber zu niedrig, um eine Leiter aufstellen zu können. "Ich habe einen Bierkasten umgedreht und mich darauf gestellt", verrät Eric Ventker. Den Auftrag für das Deckengemälde erhielt er von Peter von der Heiden, Inhaber des Kaffeehauses. Der hatte den jungen Künstler während des Gräfrather Lichterzaubers live in Aktion erlebt.

"Ich wollte hier den Zeitgeist einfangen", erklärt von der Heiden. Das moderne Graffiti bildet einen passenden Kontrast zu der sonst klassisch gestalteten Einrichtung des Kaffeehauses. Dieser Reiz fasziniert. Eric Ventker hat sein erstes Deckengemälde umsichtig geplant. "Ich habe mir zuerst zwei Damen ausgesucht, die von unten zu sehen sind und in den Himmel schauen", erklärt er. "Die Damen können von jeder Seite betrachtet werden."

Es war ihm wichtig, dass von jedem Sitzplatz des Raumes aus das Bild zu verstehen ist. "Und dass man von jeder Seite etwas Spannendes entdecken kann." Eric Ventker hat sich über viele Jahre ein eindrucksvolles Können erarbeitet. Gerade hat er sein Abitur gemacht und arbeitet nun an seiner Mappe, mit der er sich für ein Kunststudium bewerben will. "Er wird immer besser", sagt Dirk Balke, dessen Galerie Art-Eck der Graffiti-Künstler im Sommer 2011 für eine Ausstellung vollständig besprüht hat. "Ich beobachte seine Entwicklung mit sehr viel Interesse." Längst ist der Gräfrather Eric Ventker kein Unbekannter mehr. Schon etliche Auftragsarbeiten hat er gesprüht. Zu finden ist er auch auf den "Halls of Fame" — von der Stadt zur Verfügung gestellte Flächen, auf die gesprüht werden darf. Sandra Grünwald

(sue)
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