Solingen Junge Flüchtlinge sollen die Stadt verschönern

Solingen · Das Motto der geplanten Aktion lautet "We create Wald" - aber dies soll nur der Anfang sein. Vielleicht im November, möglichst jedoch noch vor dem Jahreswechsel, werden junge Flüchtlinge unter Anleitung des Solinger Street-Art-Künstlers Matthias Furch damit beginnen, im Stadtteil Wald Trafohäuschen der Stadtwerke Solingen (SWS) künstlerisch zu gestalten. Und geht es nach den Verantwortlichen des Projekts, wird diese Verschönerungsaktion im kommenden Jahr dann auf das gesamte Solinger Stadtgebiet ausgedehnt.

"Das ist auf jeden Fall unser Ziel", sagte gestern Manfred "Enno" Hahn. Der Geschäftsmann betreibt in Wald einen Weinladen und bildet zusammen mit Künstler Furch sowie einer Vertreterin der Stadtwerke eine Art "Projektgruppe". Dabei schwebt den Verantwortlichen allerdings nicht nur eine Gestaltung von Trafohäuschen, Stromverteiler- und Telekommunikationskästen vor. Vielmehr sollen nach und nach auch Hausbesitzer für das Projekt gewonnen werden, die bereit sind, ihre Hausfronten neu gestalten zu lassen.

"Unsere Idee ist es dabei, gemeinsam mit den jungen Flüchtlingen Stellen zu verschönern, die durch Schmierereien auf Stromkästen und Häuserwänden auffallen", stellte Mitinitiator Hahn klar, der die neue Kunstaktion keineswegs als einen weiteren Versuch missverstanden sehen will, mit eigentlich hässlichen Graffiti noch hässlichere "Gemälde" zu überpinseln. Vielmehr, so Manfred "Enno" Hahn, gehe es darum, ein attraktiveres Stadtbild zu schaffen.

Ein Vorhaben, das im Solinger Rathaus prinzipiell begrüßt wird. So ist neben den SWS auch die Stadt bereit, Verteilerkästen im kommunalen Besitz für die Aktion zur Verfügung zu stellen. Dies sei eine gute Idee, sagte eine Rathaussprecherin jetzt auf Anfrage. Allerdings gelte es darauf zu achten, dass die Kunstwerke auch ins Stadtbild sowie zur Umgebung passten, so die Sprecherin.

Beispiele für die Kunst, die mit dem Projekt entstehen kann, sind zurzeit noch in den Clemens-Galerien zu sehen. Dort leitet Street-Art-Künstler Matthias Furch noch bis zum 25. Oktober im alten Schuhgeschäft Deichmann einen Workshop mit jungen Menschen, unter anderem aus Nigeria, Syrien, Eritrea und Pakistan.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort