Solingen Jugendliche steht zum Schulstart ohne Schule da
Solingen · Heute enden die Ferien - und bei tausenden Schülern beginnt wieder der "Ernst des Lebens". Doch für eine 17-Jährige gilt das nicht. Denn nachdem die Jugendliche wegen einer schweren körperlichen Krankheit zwei Jahre kaum am Unterricht teilnahm und zweimal nicht das Ziel der Jahrgangsstufe 10 schaffte, steht die Zukunft des Mädchens in den Sternen.
Der Grund: Die Bezirksregierung Düsseldorf hat noch nicht über Anträge der Schülerin und ihrer Eltern entschieden, wonach die junge Solingerin die 10. Klasse ein weiteres Mal wiederholen soll. Das Verfahren dauere "ferienbedingt" an, sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung am Dienstag. Man gehe aber davon aus, binnen zwei Wochen zu einer Entscheidung zu kommen.
Eine Aussage, die der 17-Jährigen zurzeit kaum weiter hilft. Die Schülerin wandte sich deshalb jetzt sogar an NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). "Die Ministerin hat sofort geantwortet und Unterstützung zugesagt", berichtete die Jugendliche. Das Mädchen, das früher eine gute Schülerin an ihrer weiterführenden Schule in der Klingenstadt war, will die 10. Klasse nicht in Solingen, sondern an einer Kölner Schule wiederholen, die auf körperlich Erkrankte spezialisiert ist.
Das wäre auch aus Sicht der Bezirksregierung ein Weg. Die Eltern könnten die 17-Jährige dort anmelden, hieß es. Allerdings ist dafür eine Prüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs nötig, was von der Bezirksregierung zuletzt abgelehnt wurde. Dagegen läuft ebenfalls ein Widerspruch. Bis zu einer Entscheidung bleibt der Schülerin nur die Anmeldung an einem Berufskolleg. "Aber dort will ich eigentlich nicht hin. Und man hat mir gesagt, dass es keine freien Plätze gibt", betonte die junge Solingerin, die später Abitur machen möchte.
