Solingen Jugendliche randalieren an der Zietenstraße

Solingen · Eine Jugendgruppe sorgt seit einiger Zeit für Ärger in der Siedlung. Nachdem es nun sogar zu Brandstiftungen kam, schlagen die Nachbarn Alarm. Polizei und Stadt haben Maßnahmen ergriffen.

 Spuren der Verwüstung: Mutwillig wurden Zäune aus der Verankerung gerissen.

Spuren der Verwüstung: Mutwillig wurden Zäune aus der Verankerung gerissen.

Foto: NN

Umgerissene Zäune, Sitzbänke, die mit Graffiti beschmiert sind, und zuletzt sogar ein brennender Busch am nahe gelegenen Sportplatz: In den zurückliegenden Wochen sind rund um die Siedlung Zietenstraße die Fälle von Vandalismus sowie blinder Zerstörungswut sprunghaft nach oben geschnellt. Was manche Anwohner fortan nicht mehr hinnehmen wollen. Sie fordern jetzt von Polizei beziehungsweise Stadt ein konsequenteres Vorgehen gegen die Täter.

 Eine Bank wurde mit Graffiti beschmiert.

Eine Bank wurde mit Graffiti beschmiert.

Foto: NN

Tatsächlich sind die Probleme sowohl im Rathaus, als auch in der Polizeiinspektion Solingen bekannt. "Es gibt von Nachbarn aus der Siedlung Zietenstraße immer wieder Beschwerden über Jugendliche, die etwas zerstört haben", sagte eine Sprecherin der Polizei am Montag auf Anfrage unserer Redaktion. Beispielsweise hätten sich die Anwohner über Schmierereien verschiedener Gruppen an besagten Bänken sowie an Hauswänden in der Gegend beklagt. Und zudem registrierte die Polizei in den zurückliegenden Monaten vermehrt Einbrüche, darunter auch ein Fall in der Sportanlage.

Deshalb kamen zuletzt Verantwortliche der Stadt, der Polizei und des Bürgervereins "Rund um die Zietenstraße" zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen, bei der mögliche Lösungen auf der Tagesordnung standen. So wurde mit Kindern und Jugendlichen, die regelmäßig im Jugendtreff Zietenstraße verkehren, das Gespräch gesucht - wobei Horst Schulten, der als Stadtdienstleiter Sport und Freizeit für die Sportanlagen verantwortlich zeichnet, in diesem Zusammenhang durchaus den Eindruck gewann, die Ansprache habe etwas bewirkt.

"Bei der Veranstaltung waren die Betroffenheit der Jugendlichen und ihr Engagement spürbar", betonte Schulten bereits kurz nach der Zusammenkunft. Indes wissen alle Beteiligten, dass nur einige wenige Vandalen genügen, um das gesamte Quartier in Verruf zu bringen - weswegen parallel inzwischen zusätzliche Maßnahmen zu einer Eindämmung der Zerstörungen verabredet wurden.

Was wiederum zur Folge hat, dass die Polizei fortan bei ihren Streifenfahrten die Situation rund um die Zietenstraße noch genauer beobachtet als bisher. "Allerdings besteht die Schwierigkeit, dass wir die Täter auf frischer Tat erwischen müssen", sagte die Polizeisprecherin. Darum wurde nun auch ein privater Wachdienst, der sich normalerweise um die Flüchtlingsunterkunft an der Zietenstraße kümmert, gebeten, verstärkt ein Auge auf die benachbarte Sportanlage zu werfen. Und eben diese Security-Firma könnte zukünftig überdies im Bereich des Spielplatzes Vogtlandstraße nach dem Rechten schauen, nachdem dort vor kurzem ebenfalls Vandalismus-Schäden festgestellt wurden.

"Wir nehmen es nicht hin, wenn öffentliches oder privates Eigentum zerstört wird", stellte Stadtdienstleiter Schulten gestern klar, derweil die Verantwortlichen von "Rund um die Zietenstraße" ihrerseits in die Offensive gehen. So bekamen zwei Jugendliche, die im Verdacht stehen, für die meist nächtliche Randale verantwortlich zu sein, im Jugendtreff mittlerweile Hausverbot. Und die Eltern der betreffenden, etwa 14- bis 15-jährigen Jungen wurden kontaktiert.

Gleichwohl ist dies nicht alles. "Ich habe gerade eine Videoüberwachung für unsere Einrichtung gekauft", berichtete Eva Thomas von "Rund um die Zietenstraße am Montag. Gleichzeitig nahm die Quartiersmanagerin die große Mehrheit der Nachbarn in der Siedlung sowie die Bewohner der Flüchtlingseinrichtung vor Vorverurteilungen in Schutz. So hätten die Schwierigkeiten zum Beispiel schon vor der Eröffnung der Unterkunft begonnen, sagte Thomas.

(RP)
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