Solingen Jugendliche gestalten Chill-Steine

Solingen · Zehn Jugendliche im Alter zwischen 18 und 20 Jahren haben in einem Kreativ-Workshop die Betonsteine, die Kunstwerke und Sitzgelegenheit zugleich sind, für den Gustav-Coppel-Park erstellt.

Gestern präsentierten sie die Steine, geleitet hat das Projekt der Beton-Künstler Sven Backstein.

Noch sind sie grau - betongrau. Ihre Formen sind rund und fließend. Harmonisch fügen sie sich in die grüne Landschaft des Gustav-Coppel-Parks ein. Es sind Chill-Steine. "Chillen" bedeutet "entspannen" und genau dafür sollen die drei Betonsteine den Parkbesuchern dienen.

Die 150 bis 200 Kilogramm schweren Betonkunstwerke wurden während eines Kreativ-Projektes von zehn Jugendlichen zwischen 18 und 20 Jahren für "ihren" Park erstellt. Geleitet hat das Projekt der Beton-Künstler Sven Backstein. "Meine Idee war, dass man Jugendliche dazu bringt, ihre Umwelt mitzugestalten", erklärt Sven Backstein.

Kunst aus Beton macht er schon lange. Nun möchte er sein Wissen auch weitergeben. Beton-Kunst sei derzeit en vogue. "Ich möchte Beton in dieser Form populär machen", verrät der Künstler seine Motivation. Die Jugendlichen seien gut dabei gewesen. Studiert hat Sven Backstein eigentlich Luft- und Raumfahrttechnik und dann als Ingenieur gearbeitet. Irgendwann gab er diesen Beruf auf, um nur noch als Künstler zu arbeiten. "Auch Leonardo da Vinci war Ingenieur und Künstler", meint er schmunzelnd.

Zwei Tage haben die Jugendlichen gebraucht, um die drei Steine in Form zu bringen. "Es hat Spaß gemacht", betont Lioba Sophie Karlmeier (18). Das Projekt findet sie gut. "Uns liegt viel an dem Park", sagt sie. Auch Mandy Jansen (18) hat gerne mitgearbeitet. "Ich bin hier in der Nähe aufgewachsen", erklärt sie.

Die Jugendlichen treffen sich regelmäßig hier. Es sind Japan- und Manga-Fans, die auch Zeichenwettbewerbe oder Japanisch-Kurse für Anfänger organisieren. Bettina Stöcker von der Jugendförderung hat den Kontakt hergestellt. "Die Jugendlichen hatten direkt Lust für das Projekt." Organisiert wurde das Kreativ-Projekt vom Verein "Lebenswertes Solingen" und den Solinger Stadtwerken (SWS).

"Wir sind gerne im Bereich Kinder- und Jugendförderung unterwegs", erklärt Maike Gässler-Dörr von SWS. Die Kombination von Kreativität und dem Mitgestalten des eigenen Lebensbereiches sei das Besondere an dem Projekt. Gudrun Bräuer, Vorsitzende von "Lebenswertes Solingen" erhofft sich, dass die Jugendlichen nun den Park als den "ihren" empfinden. "Dadurch, dass die Jugendlichen an der Gestaltung des Parks beteiligt sind, wird vielleicht nicht mehr so viel kaputtgemacht", wünscht sie sich.

Wenn die Chill-Steine dann ausreichend gehärtet sind, werden die Jugendlichen sie noch bemalen, um die Kunstwerke komplett zu machen. Entwürfe gibt es schon. "Auf einen soll unser Maskottchen drauf", verrät Lioba. Das ist eine Giraffe. "Auf den zweiten ein Pokeball", sagt Mandy. So der so werden die Chill-Steine eine tolle Bereicherung für den Gustav-Coppel-Park sein.

(sue)
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