Mitarbeiter erhalten Kündigung Jugendherberge schließt am 30.September

Jugendherbergswerk sucht Kontakt mit der Stadt. Entscheidung über eine bergische Lösung im Dezember.

 Das Jugendherbergswerk gibt den Standort Solingen auf.

Das Jugendherbergswerk gibt den Standort Solingen auf.

Foto: Hogekamp, Lena (hoge)

Es ist beschlossene Sache. Am 30. September schließt die Jugendherberge in Oberburg endgültig. Weil es in den vergangenen Wochen noch Buchungen gab, war der Termin noch einmal verschoben worden. „Aber Ende des Monats ist endgültig Schluss“, bestätigt Oliver Mirring, neuer Geschäftsführer des Landesverbands Rheinland des Deutschen Jugendherbergswerks.

Derzeit führe man noch Gespräche mit einigen der Mitarbeiter. Zehn waren zuletzt noch in der Herberge in Oberburg beschäftigt gewesen. „Mit zwei bis drei von ihnen gibt es noch Gespräche, sie in einer anderen Jugendherberge einzusetzen“, erklärt Mirring. Den übrigen Mitarbeitern habe man leider Kündigungen aussprechen müssen. „Der weite Weg in ein anderes Haus lohnt sich für eine Reinigungskraft in Teilzeit beispielsweise nicht“, erklärt der Geschäftsführer.

Über die Zukunft des Gebäudes soll in den nächsten Monaten eine Entscheidung gefällt werden. Zum einen sei man in Gesprächen mit einem Investor, der das Haus im Seniorenbereich betreiben will. „Das ist aber noch sehr vage“, relativiert Oliver Mirring. Er setzt auf Gespräche mit der Stadt. Dort möchte sich der neue Geschäftsführer, der erst seit acht Wochen im Amt ist, ohnehin vorstellen. „Gemeinsam mit der Stadt sollte auch über die Zukunft des Gebäudes und des 10.000 Quadratmeter großen Grundstücks gesprochen werden.“

Parallel wird eine Fachgruppe des Jugendherbergswerks tagen, die sich mit der Möglichkeit einer neu zu gründenden bergischen Jugendherberge beschäftigt. Über einen möglichen Standort ist man mit den Städten Solingen, Remscheid und Wuppertal im Gespräch.

In Wuppertal gebe es zwar bereits eine Jugendherberge, aber auch eine Vergrößerung des Hauses in Barmen sei denkbar. Zudem schließe man bei den Überlegungen auch den Oberbergischen Kreis und das Gebiet bis an die Grenze zu Rheinland-Pfalz mit ein. „Darüber hinaus muss die Entscheidung fallen, ob eine neu zu gründende Jugendherberge eher ländlich oder eher in einer Stadt angesiedelt werden soll“, umreißt Mirring die Überlegungen.

Die Schließung der Jugendherberge in Oberburg ist schon länger beschlossene Sache. Im Juni 2017 hatte der damalige Geschäftsführer Friedhelm Kamps verkündet, dass die Herberge in Burg bereits im ersten Halbjahr 2018 geschlossen werden solle.

Vorangegangen war eine lange Hängepartie, während der die Stadt Solingen und viele Burger vergeblich für den Erhalt des Betriebs gekämpft hatten. Das Haus hat aus Sicht des Herbergswerks keine Zukunft, weil es nicht mehr zeitgemäß sei und weil dem Standort ein überregionales Alleinstellungsmerkmal fehle. Auch die aktuelle Komplett-Sanierung und Neu-Konzipierung des Schlosses konnte nicht überzeugen.

(Boll)
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