Vortrag in Solingen : Jüdischer Zeitzeuge berichtet über Rettung vor den Nazis
Solingen Dr. Rafael Schnitzer wird vor Schülern der Alexander-Coppel-Gesamtschule einen Vortrag halten und den Jugendlichen vermitteln, wie sich seine Familie und er 1938 vor dem NS-Terror in Sicherheit bringen konnten.
Seit bald 35 Jahren besteht zwischen Solingen und der israelischen Stadt Ness Ziona eine Städtefreundschaft. Und auch der Freundeskreis Solingen - Ness Ziona, der sich als Verein um die Beziehung der beiden Städte kümmert, kann mittlerweile auf eine 20-jährige Geschichte blicken. Aus diesem Grund sollen beide Jubiläen in diesem Jahr gefeiert werden, weswegen nun die Vorbereitungen für eine Veranstaltung am 23. August anlaufen werden.
Dies hat jetzt der Sprecher des Freundeskreises, Bernd Krebs, angekündigt. „Wir wollen die vorbereitende Planung besprechen und koordinieren“, sagte Krebs am Wochenende – wobei der Freundeskreis auch auf Hilfe aus Israel zählen kann. Denn nach einer coronabedingten Pause von über zwei Jahren ist in dieser Woche erstmals wieder Dr. Rafi Schnitzer zusammen mit seiner Frau Clara zu Gast in der Klingenstadt. Dr. Schnitzer ist dem Freundeskreis bereits seit Jahrzehnten als Ansprechpartner aus Ness Ziona eng verbunden.
Dabei wird der Gast aus Israel seinen Aufenthalt in Solingen aber nicht allein zur Vorbereitung der Veranstaltung im August nutzen, sondern vielmehr am Donnerstag dieser Woche, 19. Mai, auch vor Schülern der Alexander-Coppel-Gesamtschule sprechen. Als Sohn einer seit vielen Jahren in Wien ansässigen jüdischen Familie hatte Rafi Schnitzer die Zeit des Nationalsozialismus bis zur Auswanderung nach Palästina im Jahr 1938 in der österreichischen Hauptstadt gelebt.
Über die Rettung seiner Familie vor dem NS-Terror sowie über seine Ankunft im späteren Israel wird der Gast aus Ness Ziona den Schülerinnen und Schülern im Rahmen eines Power-Point-Vortrages in der Mensa der Coppel-Gesamtschule berichten.