Solingen Jedem Kind einen Schulranzen

Solingen · Die Mitglieder der drei Freien evangelischen Gemeinden setzen sich mit ihrer Schulranzen-Aktion auch in diesem Jahr wieder für Kinder ein, die sich sonst keinen Tornister zum Schulstart hätten. Die ersten Ranzen sind schon eingetroffen.

Wenn nach den Sommerferien für viele Erstklässler der spannende Start in die Schulzeit ansteht, ist die Vorfreude bereits jetzt groß. Tornister und Arbeitsmaterial werden mit Begeisterung ausgesucht. "Doch nicht jedes Kind in Südosteuropa, aber auch bei uns in Deutschland hat Eltern, die sich überhaupt diese Grundausstattung leisten können", sagt Stefanie Gerhard von der Freien evangelischen Gemeinde Solingen-Merscheid.

Deshalb beteiligen sich die drei Freien evangelischen Gemeinden in Solingen auch in diesem Jahr an der bundesweiten Aktion "Dein Schulranzen kann helfen".

Die Aktion verschafft Kindern bedürftiger Eltern gebrauchte Schultornister und Arbeitsmaterialien. Die gesammelten Tornister werden dann an die "FeG Auslandshilfe", das Hilfswerk der Freien evangelischen Gemeinden, weitergeleitet.

Stefanie Gerhard, die die Solinger Tornister unter anderem in ihrem eigenen Haus sammelt, erfuhr von der Hilfsaktion durch einen Pastor der Auslandshilfe. "Er erzählte so eindringlich von der Not der Schulkinder, dass mich das Hilfsprojekt nicht mehr losließ", sagt die 36-Jährige. Im letzten Jahr seien erfreulicherweise rund 200 Ranzen gespendet worden.

"Das möchten wir im Sinne der Kinder nun mindestens wieder schaffen", bittet sie um Mithilfe.

Für Gerhard ist es Teil ihres christlichen Glaubens, sich für bedürftige Menschen verantwortlich zu fühlen und einzusetzen. "Unsere Schulranzen-Aktion macht es leicht, zu helfen", findet sie. Um erfolgreich zu sammeln, hat Stefanie Gerhard auch Solinger Lehrer und Schulleiter angeschrieben und um Mithilfe gebeten. "Die Resonanz ist bisher gut. Die ersten Ranzen sind schon zusammengekommen."

Benötigt werden gut erhaltene Schultornister sowie Arbeitsmaterialien für den Unterrichtsalltag. Diese werden nach der Sammelaktion mit einem Lkw abgeholt. Einen Teil der Sachspenden verteilt der Bund der Gemeinden in Deutschland während ihrer Hausaufgabenhilfe-Angebote. Der andere Teil geht nach Südosteuropa in Länder wie Rumänien und Bulgarien.

"Jede Spende kommt an und beschenkt die Kinder mit einem dringend benötigten Ranzen, die sonst keinen bekommen würden", verspricht Gemeindemitglied und Organisatorin Stefanie Gerhard. Sie ist selbst Mutter von drei Kindern. "Mir ist es wichtig, dass schon die Jüngsten verstehen, dass unser wirtschaftlich sorgenfreies Leben keine Selbstverständlichkeit ist", betont sie. Ihre älteste Tochter hat im letzten Jahr von der Grundschule auf die weiterführende Schule gewechselt. "Sie hat sie sofort bereiterklärt, ihren Grundschul-Tornister für ein bedürftiges Kind zu spenden und war sehr interessiert, was mit ihrem alten Ranzen passiert", sagt Stefanie Gerhard.

(pbm)
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