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Naturschutz im Bergischen Land Wald-Krisengipfel findet im März statt

Solingen · Borkenkäfer, Hitze und Trockenheit machen vor allem Fichten zu schaffen. Der nötige Wandel wird über viele Jahrzehnte gehen.

   In Solingen gibt es weitläufige Fichtenflächen wie beispielsweise rund um die Sengbachtalsperre im Osten der Stadt.

In Solingen gibt es weitläufige Fichtenflächen wie beispielsweise rund um die Sengbachtalsperre im Osten der Stadt.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Die warmen und trockenen Sommer der jüngsten Vergangenheit sind auch an der Klingenstadt nicht spurlos vorbeigegangen. Große Teile der Wälder in der Region sind nachhaltig geschädigt, der Solinger Wald liegt im übertragenen Sinne auf der Intensivstation – weswegen Fachleute davon ausgehen, dass eine Gesundung der Bestände wohl Jahrzehnte in Anspruch nehmen dürfte.

Wobei die Zeit drängt. Um noch größere Schäden zu verhindern, müssen die vor allem in den vergangenen zwei Jahren abgestorbenen Bäume, die an einigen Stellen der Stadt bereits das Landschaftsbild prägen, so schnell wie möglich entfernt werden. Aus diesem Grund wird in Solingen im kommenden Monat  erstmals ein Runder Tisch zum Thema Wald stattfinden, an dem verschiedene Institutionen aus Kommunalpolitik und Verwaltung über das weitere Vorgehen beraten wollen.

Gleichwohl steht schon jetzt fest, dass das Treffen mit Stadtdirektor Hartmut Hoferichter und den Vorsitzenden des Beirats Untere Naturschutzbehörde sowie des Planungsausschusses, Enrique Pless (Grüne) und Bernd Krebs (CDU), am 5. März, vor allem eine Art Krisengipfel werden dürfte. Denn bevor über eine Wiederaufforstung nachgedacht werden kann, gilt es zunächst einmal, Mittel und Wege zu finden, das Schadholz aus den Wäldern zu schaffen.

„Schließlich sind wir nicht die einzigen, die Probleme mit der Beseitigung der toten Bäume haben“, sagte Enrique Pless am Mittwoch auf Nachfrage. Denn immerhin, so Pless, habe der Borkenkäfer zuletzt gerade im Bergischen Land die Fichten-Bestände geschädigt, so dass nun überall Handlungsbedarf bestehe.

   Totes Gehölz muss so schnell  wie möglich aus den Wäldern verschwinden, um weitere Schäden  zu vermeiden.

Totes Gehölz muss so schnell wie möglich aus den Wäldern verschwinden, um weitere Schäden zu vermeiden.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Dabei sind es in erster Linie mitnichten finanzielle Sorgen, die die Verantwortlichen umtreiben, hatten Grüne und CDU bei den Haushaltsberatungen für 2020 doch dafür gesorgt, dass entsprechende Mittel in den Etat eingestellt wurden. Vielmehr fehlen zurzeit schlicht die Firmen, die mit ihrem Personal das Totholz aus den Wäldern ziehen könnten.

Dementsprechend wird es beim Runden Tisch darum gehen, hierfür Lösungen zu finden. Darüber hinaus sollen parallel aber auch schon weitergehende Maßnahmen thematisiert werden. „Wir müssen überlegen, wie der Wald in Zukunft aussehen kann“, forderte in diesem Zusammenhang beispielsweise CDU-Mann Krebs, der die anstehenden Aufgaben, wie auch Enrique Pless, als eine Herausforderung für die nächsten Jahrzehnte bezeichnete.

Um den sich ankündigenden veränderten Klimabedingungen zu entsprechen, sei es notwendig, in Zukunft auf Laubbäume zu setzen, betonte Bernd Krebs. Zwar bleibe es einstweilen unklar, welche Baumarten genau die besonders empfindlichen Fichten ersetzen könnten. Allerdings sei unbestritten, dass der Wandel in den Wäldern schätzungsweise an die 50 Jahre dauern werde. Wobei in Solingen vergleichsweise gute Startbedingungen herrschen. Nach dem Jahrhundertorkan „Kyrill“ 2007 war nämlich bereits begonnen worden, Monokulturen zu verhindern.

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