Solingen Ittertal wirbt um Fördermitglieder

Solingen · „Neue Arbeit GmbH“ wird die Gesellschaft heißen, die die Aufgaben der in Insolvenz gegangenen Sport- und Kulturzentrum Ittertal gGmbH fortführen soll. Sie wird 18 der bislang 21 fest angestellten Ittetal-Mitarbeiter übernehmen. Dies erklärten gestern Dr. Hans-Joachim Müller-Stöver, Vorsitzender des bisherigen Trägervereins, und Michel Korb, bisheriger Geschäftsführer der alten Gesellschaft.

Bis zum Start der „Neue Arbeit GmbH“ wird aber noch einige Wochen vergehen. Denn zunächst muss der neue Förderverein auf die Beine gestellt werden – der Trägerverein für die GmbH. Die Gründungsversammlung ist am 11. Dezember, 19 Uhr, im Restaurant Quitte im Ittertal. „Weitere Interessenten, die den Verein unterstützen möchten, sind willkommen“, sagte Müller-Stöver. Die Fördermitglieder könnten sich mit Ideen, handwerklichen Tätigkeiten, natürlich auch mit Geld einbringen.

Alle Bereiche verknüpft

Müller-Stöver wird nach Gründung des Vereins drei Monate als Übergangs-Vorsitzender fungieren. Er betonte, dass es im Ittertal nicht nur gilt, Freizeit- und Sportangebote anzubieten. „Alle Bereiche sind verknüpft mit der Beschäftigungsförderung, es geht nicht nur um Eislaufen, uns geht es um mehr“, erklärte er zur „Philosophie unseres Unternehmens“. Dies wolle er den Fördervereinsmitgliedern nahe bringen. „Lediglich Teile im Ittertal sichern, das reicht nicht aus.“

In der Arbeit am Gelände und der Sicherung von Angeboten sieht man im Ittertal „ein Geschäft auf Gegenseitigkeit“. Denn es würden Langzeitarbeitslose qualifiziert, davon profitieren die Menschen, aber auch die Stadt. Derzeit nehmen 101 Menschen an „Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwand“ teil, weitere elf Teilnehmer an Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.

Schwierig sei aber, dass sich die Struktur bezüglich der Träger im Zentrum für Eingliederung in Arbeit (Arge) geändert habe. „Über den Garten- und Landschaftsbau hinaus sind wir aber in der Lage, diesen geänderten Strukturen Rechnung zu tragen“, betonte Müller-Stöver, man arbeite konstruktiv mit der Arge zusammen. Auch die habe ein Interesse am Erhalt des Angebotes im Ittertal.

Neue Tätigkeitsfelder in der Nische schaffen – so umreißt Michel Korb die Vorgehensweise. Beispielsweise ist daran gedacht, gebrauchtes Spielzeug aufzuarbeiten für Bedürftige. „Wir wollen bei den Tätigkeiten mehr die Gemeinnützigkeit in den Vordergrund stellen und nicht so sehr den professionellen Gedanken.“ Mit Blick auf gewerbliche Anbieter ergänzt er: „Wir wollen nicht plündern, sondern das, was übrig bleibt.“

Konzept ist, ein Ganzjahresangebot im Ittertal anzubieten, um eine bessere Auslastung zu erreichen. Beitragen dazu soll eine Kunststoff-Eisbahn auf einer Fläche von rund 1800 Quadratmetern, die obendrein multifunktionell genutzt werden könnte. Gelinge es, die finanziell zu stemmen, dann „wäre die Kunsteisanlage im Ittertal die einzige in Deutschland in dieser Größenordnung“, weiß Michel Korb.

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(RP)
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