Solingen Investoren zeigen Interesse an Strauss Innovation

Solingen · Schutzschirmverfahren: Die Zukunft des Logistikzentrums von Strauss Innovation im Monhofer Feld in Ohligs entscheidet sich Ende März.

Das ist Strauss Innovation
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Strauss Innovation soll erfolgreich am Markt positioniert und so viele Arbeitsplätze wie möglich nachhaltig gesichert werden. Darauf hat sich der vorläufige Gläubigerausschuss im Schutzschirmverfahren des Unternehmens mit der Geschäftsführung und dem vom Amtsgericht bestellten vorläufigen Sachwalter, Dr. Andreas Ringstmeier, verständigt.

Gemeinsames Ziel der Geschäftsführung und der Vertreter der Gläubiger sei es, das Unternehmen deutlich rentabler als bislang aufzustellen. "Wir können und wollen diese Sanierung mittel- und langfristig auf der Einnahmenseite gewinnen", sagt Dr. Hans Peter Döhmen. Er ist seit dem 22. Januar der für die Sanierungsanstrengungen zuständige Chief Restructuring Officer (CRO) bei Strauss Innovation. "Die Umsätze der vergangenen Wochen liegen über den Planungen und über Vorjahr", erläutert Döhmen. Ein ganzes Bündel von Maßnahmen wurden erörtert. "Nach erster gründlicher Bestandsaufnahme, bei der wir Strauss Innovation umfassend auf den Prüfstand gestellt haben, kann und soll das Unternehmen im wohl verstandenen Interesse seiner Gläubigergruppen seine Chancen im Markt nutzen", erklärt Andreas Ringstmeier.

Strauss Innovation betreibt bundesweit 96 Filialen, darüber hinaus ein Logistikzentrum im Monhofer Feld in Ohligs. Das war im Herbst 2005 feierlich eröffnet worden. Damals brachte das Warenhaus 120 Mitarbeiter mit in die Klingenstadt und schuf zunächst 35 neue Arbeitsplätze. Aktuell sind in Ohligs 93 Mitarbeiter beschäftigt.

Neben Solingen verfügt Strauss noch über zwei weitere Logistikverteilpunkte, und zwar in Berlin und in Aschaffenburg. Auch über den Logistikbereich werde mit Dienstleistern gesprochen, heißt es, bis Ende März soll eine Entscheidung darüber fallen, welche der drei Standorte eine Zukunft haben — oder aber nicht.

Vom Ohligser Firmengelände mit einer Fläche von insgesamt 40 000 Quadratmetern gelangen die Waren — neben Mode gehören dazu auch Möbel und Elektrogeräte — in sämtliche Filialen im Bundesgebiet.

Die Warenhauskette stellte Ende Januar vor dem Düsseldorfer Insolvenzgericht den Antrag auf Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens. Während des Schutzschirmverfahrens übernimmt die Arbeitsagentur die Gehälter der Mitarbeiter. Ein Schutzschirmverfahren ist ein Instrument zur Sanierung von Betrieben mit drohender, aber noch nicht eingetretener Zahlungsunfähigkeit. Sanierungsgeschäftsführung, vorläufiger Sachwalter sowie der vorläufige Gläubigerausschuss sind sich darüber einig, dass kurzfristig sämtliche Sach- und Personalkosten weiterhin auf den Prüfstand gestellt werden.

Der vorläufige Gläubigerausschuss, der vergangene Woche tagte, hat ebenfalls grünes Licht dafür gegeben, den formellen Investorenprozess wieder aufzugreifen. Schon vor dem Antrag auf ein Schutzschirmverfahren hätten diverse potenzielle strategische wie auch Finanzinvestoren Interesse an den Chancen bei Strauss Innovation signalisiert.

Die Verfahrensbeteiligten gehen davon aus, dass der Investorenprozess im Frühsommer erfolgreich abgeschlossen sein kann. "Insbesondere, wenn das Bündel an Maßnahmen zügig umgesetzt werden und Strauss Innovation in dieser Zeit bereits mit ersten wirtschaftlichen Erfolgen überzeugt", so Ringstmeier.

(uwv)
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