Solingen Investor plant Hotel am Hauptbahnhof

Solingen · Das Gebäude soll östlich des Bahnhofs entstehen und nicht nur die Lücke an Gästebetten schließen, sondern für Ohligs-Ost einen Aufschwung bringen. Gespräche über einen Grundstückskauf könnten "zeitnah" zum Abschluss kommen.

Das Vorhaben gehörte stets zu den zentralen Punkten, wenn es um eine Umgestaltung der Ostseite am Solinger Hauptbahnhof ging. Bereits seit Jahren existieren Überlegungen, in Ohligs ein neues Hotel zu errichten. Doch nachdem sich alle Pläne am Ende noch immer zerschlagen hatten, stehen die Chancen inzwischen gut, dass Solingen die Besucher, die von außerhalb mit der Bahn ankommen, demnächst wirklich mit einem sprichwörtlich freundlicheren Gesicht begrüßen wird.

Denn auf einem Grundstück am Osteingang des Hauptbahnhofs, auf dem zurzeit noch Materialien für den augenblicklich laufenden Umbau des Bahnhofs lagern, will ein Investor in nicht allzu ferner Zukunft ein Hotel eröffnen. Das teilte die Stadt gestern auf Anfrage mit. Die Verwaltung verbindet mit der Realisierung des Projekts an der Ecke Steinstraße / Kleine Kamper Straße große Erwartungen. "Von einem Hotel erhoffe ich mir einen weiteren Impuls für Ohligs-Ost", sagte beispielsweise Stadtdirektor Hartmut Hoferichter, in dessen Zuständigkeitsbereich als Baudezernent der Plan fällt.

Tatsächlich würde ein Hotel aber nicht allein einen zusätzlichen Fortschritt für das Viertel hinter dem Bahnhof bedeuten, wo augenblicklich mit der Umgestaltung des ehemaligen Kugelgasbehälters zum neuen Galileum ein weiteres städtebauliches Zeichen gesetzt wird. Vielmehr könnte ein Hotelbetrieb eine bislang klaffende Lücke an Gästebetten in der Stadt schließen. Denn immerhin bietet die direkte Lage am Hauptbahnhof beste Möglichkeiten etwa für Besucher der Messen in Düsseldorf und Köln, bequem sowie schnell in die Metropolen zu gelangen.

Eine Einschätzung, die Marc Westkämper (CDU), Bezirksbürgermeister von Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid teilt. "Das ist eine hervorragende Nachricht für unseren Stadtbezirk", betonte der Christdemokokrat dementsprechend am Freitag im Gespräch mit unserer Redaktion. Er und die anderen Politiker im Stadtteil drängen nämlich schon seit langem auf eine nachhaltige Aufwertung der viele Jahre eher stiefmütterlich behandelten "Rückseite" des Hauptbahnhofs - und versprechen sich von dem Hotelprojekt ganz allgemein einen erheblichen Aufschwung für den Standort Ohligs.

An der Bezirksvertretung wird das Vorhaben jedenfalls nicht scheitern. Sollten die Stadtteilpolitiker und der Planungsausschuss am 28. November sowie der Rat am 8. Dezember mittels einer Satzungsänderung Grünes Licht geben, rechnet die Stadt damit, dass es mit dem Bau zügig losgehen könnte. So ist nach derzeitigem Stand vorgesehen, auch den Osteingang des Bahnhofs sowie die Fußgänger-Unterführung von der Sauerbreystraße zur Düsseldorfer Straße in das Projekt mit einzubeziehen.

Wobei das Gebäude - innerhalb bestimmter Grenzen - "architektonischen Spielraum" erhalten soll. Indes legt das Rathaus parallel Wert darauf, dass sich das Hotel auf jeden Fall in die Umgebung einpasst und zum Beispiel die Zugänge zum Bahnhof und zur Unterführung gut sichtbar bleiben. Dieser Bereich ist Eigentum der Stadt, während besagtes Grundstück daneben in Bahn-Besitz ist. Momentan laufen Verkaufsgespräche zwischen dem Unternehmen und dem Investor. Die Verwaltung rechnet damit, dass diese "zeitnah" zum Abschluss gebracht werden.

(or)
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