Solingen Interessiert an der Polizeiarbeit

Solingen · Mehrere tausend Besucher besichtigten gestern beim Tag der offenen Tür die neue Polizeiinspektion an der Kölner Straße. "Ich bin angenehm überrascht, wie viele Menschen hier waren", freute sich deren Leiter Rainer Diett.

Eröffnung des neuen Polizeipräsidiums in Solingen
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Eröffnung des neuen Polizeipräsidiums in Solingen

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Die Schlange der Wartenden reicht vom Haupteingang sechs Stufen hinab und von dort aus bis etwa zur Hälfte des Platzes vor dem Neubau an der Graf-Engelbert-Straße. All die Menschen wollen genau dort hin, wo normalerweise eigentlich die wenigsten freiwillig hingehen: Ins Gewahrsam der neuen Polizeiinspektion an der Kölner Straße.

Beim Tag der offenen Tür konnten gestern erstmals alle Interessierten die neue Hauptwache besichtigen — und, mit Vorführungen in Eingriffstechniken oder Unfallsimulationen, einen neuen Blick auf die Polizeiarbeit gewinnen. "Wir sind förmlich überrannt worden", beschreibt Polizei-Sprecher Ralf Bäcker die mehr als positive Resonanz auf die Veranstaltung.

"Die Polizei", ist er überzeugt, "fasziniert die Menschen. Und hier bekommen sie alles, von den Fahrzeugen über die verschiedenen Aufgaben bis hin zur Personalwerbung, an einem Tag geboten. Das gibt es sonst ja nicht" — ebenso wie den Blick in den Sicherheitsbereich, der gleich hinter der schweren Sicherheitstür im Erdgeschoss beginnt. "Eben dieser Blick hinter die Kulissen, insbesondere ins Gewahrsam, reizt die Menschen", sagt Bäcker, während sich eine weitere Gruppe interessierter Besucher unter Führung eines Beamten durch den Gang an ihm vorbei schiebt.

Die wievielte es ist, weiß niemand mehr, irgendwann haben sie aufgehört zu zählen. Draußen hat sich Jason hinter das Steuer des blauen Streifenwagens geschwungen. Zwar reichen die Beine des Fünfjährigen noch nicht bis zum Gaspedal, seiner Begeisterung jedoch tut das keinen Abbruch. "Jason wollte unbedingt hierhin", erzählt Uroma Marita Blick lachend. Und auch sie selbst habe die neue Wirkungsstätte der Solinger Polizisten interessiert. "Man will ja wissen, wie die Polizei arbeitet, wenn wirklich mal irgendwas ist", sagt die Höhscheiderin, bevor sie mit Jason weiterzieht. Schließlich gibt es, mit Fotoaktionen, einer Einführung in die Kriminaltechnik oder Infos über Kriminalprävention, noch allerhand zu sehen.

Zur gleichen Zeit hat Luke, ein ganz besonderer Mitarbeiter der Polizei, auf der gesperrten Graf-Engelbert-Straße jede Menge zu tun: Zielstrebig läuft der belgische Schäferhund von Diensthundeführer Andreas Finner auf und ab, steckt seine Nase tief in das im Rinnstein liegende Laub — und findet das Päckchen mit dem Sprengstoff auf Anhieb. Der begeisterte Applaus der Zuschauer ist Luke ziemlich egal — er will nur sein Spielzeug, die Belohnung nach getaner Arbeit.

Drei Monate nach dem Umzug, erzählt Rainer Diett, Leiter der Polizeiinspektion, seien endlich alle "Kinderkrankheiten" am Neubau beseitigt. "Jeder, der mal gebaut hat, weiß, dass das dazu gehört." Er habe sich gewünscht, dass sich so viele Menschen interessierten, wenn die Polizei nach über 30 Jahren umzöge, "dennoch bin ich angenehm überrascht, dass heute so viele Solinger hier waren."

(RP)
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