Solingen Interessent für Ebbinghaus aufgetaucht

Solingen · Gibt es beim insolventen Autozulieferer Ebbinghaus doch noch ein Fünkchen Hoffnung?

Nachdem die derzeit übriggebliebenen, etwas mehr als 30 Beschäftigten des Lohn-Lackierers in den zurückliegenden Wochen vornehmlich schlechte Nachrichten zu verdauen hatten, dürfte die Neuigkeit, die gestern während einer Gläubigerversammlung durchsickerte, jedenfalls zunächst einmal wie das berühmte Licht am Ende des Tunnels gewirkt haben. Denn in der Versammlung wurde bekannt gegeben, dass es nun doch einen Investor für das Aufderhöher Traditions-Unternehmen geben könnte.

"Gespräche nächste Woche"

So weit wollte der mit dem Fall betraute Insolvenzverwalter Dr. Marc d'Avoine im Gespräch mit unserer Zeitung zwar nicht geben. Gleichwohl bestätigte der Wuppertaler Rechtsanwalt "einen Kontakt" zu einem Interessenten. Ob dieser aber am Ende wirklich bei Ebbinghaus einsteige, stehe noch nicht fest. d'Avoine: "Für die nächste Woche sind Gespräche geplant." Mit welchem Ergebnis, könne nach jetzigem Sachstand jedoch noch nicht gesagt werden.

Tatsächlich hat nach Informationen unserer Zeitung ein Investor aus den Niederlanden sein Interesse daran bekundet, den Solinger Betrieb zu übernehmen. Das verlautete aus Teilnehmerkreisen der gestrigen Gläubigerversammlung. Allerdings hat der potenzielle Geldgeber sein Engagement an Bedingungen geknüpft. So besteht er, wie die Morgenpost weiter erfuhr, darauf, die gesamte Firma samt der Maschinen zu übernehmen. Und ein Teil des Firmeninventars gehört offensichtlich noch den Gesellschaftern, mit denen Insolvenzverwalter d'Avoine nach eigenem Bekunden ein normales Verhältnis pflegt.

Bei der IG Metall Remscheid-Solingen bewertete man die Aussicht auf einen neuen Investor gestern zunächst zurückhaltend. Man habe noch keine Informationen über diese Entwicklung, erklärte der zuständige Gewerkschaftssekretär Marko Röhrig gegenüber unserer Zeitung. Gleichzeitig betonte er, dass man den gekündigten Mitarbeitern weiter rate, die eingereichten Kündigungsschutzklagen für den Fall aufrecht zu erhalten, dass es nach dem eigentlich anvisierten Ende der Produktion zum 30. November doch weitergeht.

(RP)
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