Initiative für Ohligser Innenstadt Es gibt nicht die eine Lösung für Innenstädte

Meinung | Solingen · Die ISG Ohligs ist eines von vielen Konzepten zur Rettung der Innenstädte. Bislang ist das Ergebnis zufriedenstellend. Es ist jedoch stark abhängig von den Gegebenheiten vor Ort.

 In der Ohligser Innenstadt herrscht weniger Leerstand als auf der Hauptstraße in Solingen-Mitte.

In der Ohligser Innenstadt herrscht weniger Leerstand als auf der Hauptstraße in Solingen-Mitte.

Foto: Peter Meuter

Die Verantwortlichen sehen in den bisherigen fünf Jahren Arbeit der Immobilien- und Standortgemeinschaft Ohligs (ISG) einen Erfolg, womöglich sogar einen Vorbild-Charakter für andere Projekte, die sich dem Umbau und der nachhaltigen Stärkung von Innenstädten widmen. Gerade das Ineinandergreifen der ISG-Maßnahmen mit den Projekten aus dem Integrierten Stadtteilentwicklungskonzept wird dabei von Planungsdezernent Andreas Budde gelobt.

Und tatsächlich sieht man auf der Düsseldorfer Straße weniger Leerstand als zum Beispiel in Mitte. Das ist inzwischen ein ungewohntes Bild in deutschen Innenstädten. Auch eine bessere Vermarktung des Stadtteils, mehr Einsatz für Sauberkeit und Sicherheit, die sich die ISG auf die Fahnen geschrieben hat, sowie die Akquise von Fördergeldern sind wichtige Aspekte, die einen Standort stärken können.

Verallgemeinern lässt sich das aber nicht. Ohligs ist nicht mit Solingen-Mitte zu vergleichen, dort herrschen andere Grundvoraussetzungen. Immerhin gibt es an der Düsseldorfer Straße noch viele inhabergeführte Geschäfte. Auf der Hauptstraße ist das nicht mehr denkbar. Daher verwundert es auch nicht, dass ISG-Geschäftsführerin Gloria Göllmann davon berichtet, dass vergleichbare Initiativen von Eigentümerinnen und Eigentümern in anderen Städten gescheitert sind. Trotzdem sei privatwirtschaftliches Engagement ein wichtiger Faktor für die Stadtentwicklung, wie Dezernent Budde betont. In dieser Hinsicht kann die Arbeit der ISG also tatsächlich als Vorbild gesehen werden, da die Initiative wichtige Akteure aus dem Stadtteil zusammenbringt.

Doch am Ende gibt es eben nicht die eine Lösung zur Rettung der Innenstädte. Die ISG geht einen Weg vor, andere Kommunen oder Quartiere sind vielleicht mit anderen Konzepten erfolgreich. Das Anliegen der ISG, sich auszutauschen und unter den Kommunen gute Ideen für die Innenstädte zu sammeln, ist daher folgerichtig. Denn auch wenn das Konzept der ISG beispielsweise Solingen-Mitte nicht retten kann, so ist es doch zumindest für Ohligs tatsächlich fruchtbar. Daher ist es auch gut, dass die Arbeit fortgesetzt werden soll.

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