Solingen "In der Straßen": Zuschlag an Noll-Baues
Solingen · Der Termin im Keller des Amtsgerichtsgebäudes an der Goerdelerstraße war nur noch eine Formsache: Gestern um 11 Uhr hat der 34-jährige Volker Noll-Baues bestätigt bekommen, dass er das Hotel-Restaurant "In der Straßen" für 380 000 Euro ersteigert hat.
Wie berichtet, will der Remscheider, der dort ein Hotel führt, bereits zum 1. Mai das Oberburger Traditionshaus wieder eröffnen. Nachdem gestern die Entscheidung mündlich verkündet worden war, muss sie dem neuen Besitzer jetzt noch schriftlich zugestellt werden. Danach besteht eine Einspruchsfrist von zwei Wochen.
Jemand, der Einspruch einlegen könnte, wäre der bisherige Besitzer Martin Jäger. Dessen Familie hatte das 1673 erbaute Haus in der 15. Generation betrieben, bis im Sommer 2009 die Insolvenz und Schließung kam. Auch Jäger wollte gestern am Verkündigungstermin teilnehmen, sich aber zu einem möglichen Widerspruch nicht äußern. "Kein Kommentar", lautete Jägers Antwort auf entsprechende Fragen.
Keine Kommentare gibt derweil auch der neue Besitzer Volker Noll-Baues ab, der sich nur noch über seinen Pressesprecher, den Remscheider Unternehmer und Unternehmensberater Klaus Mathies, äußern will. Am geplanten Eröffnungstermin, erklärte dieser gestern, werde sich nichts ändern. Am kommenden Dienstag, dabei bleibe es, wolle man nähere Einzelheiten und ein neues Konzept für das Hotel und Restaurant "In der Straßen" der Öffentlichkeit vorstellen, bevor die Renovierungsarbeiten beginnen.
Gebäude in schlechtem Zustand
Welche Summe neben dem Kaufpreis investiert werden muss, ist noch nicht bekannt. Klar ist, dass sich die Gebäude an der Wermelskirchener Straße in sehr schlechtem Zustand befinden. Im Sommer 2008 hatte die Bauaufsicht der Stadt Solingen das Hauptgebäude schließen lassen, weil die Brandschutzauflagen nicht erfüllt waren. Das Hotel war davon nicht betroffen.