Lagerverkauf in Solingen In 29 Unternehmen ab Werk einkaufen

Solingen · Mit ihren Werks- und Lagerverkäufen werben jetzt Solinger Unternehmen in einer neuen Broschüre. Die erste Auflage umfasst 30.000 Exemplare.

Die neue Broschüre ist knapp 70 Seiten stark, für Oberbürgermeister Norbert Feith stellt sie ein "tolles Kooperationsprojekt" zwischen Unternehmen und Wirtschaftsförderung dar, und der neue, in einer Auflage von zunächst 30.000 Exemplaren aufgelegte Werksverkaufsführer zeigt auf, "dass Solingen nicht nur als Industrie-, sondern auch als attraktiver Einzelhandelsstandort punkten kann", so Feith. Für 29 Unternehmen und die Wirtschaftsförderung ist klar: "Solingen ist Factory Outlet City."

Allerdings nicht als isoliertes Einkaufszentrum am Stadtrand, sondern mittendrin und verteilt auf die Stadt sind die 29 Werks- und Lagerverkäufe der Unternehmen. "Mit dem Werksverkaufsführer ist etwas entstanden, das über Schneidwaren hinausgeht", sagt der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, Frank Balkenhol. Denn nicht nur Schneidwaren- und Scherenhersteller sind in der Broschüre vertreten, sondern darüber hinaus auch Unternehmen wie Krups, Walbusch, Haribo, Küchenprofi sowie Jordan Olivenöl mit ihren Werksverkäufen.

Die Idee zur Broschüre hatte eigentlich Bastian Jordan. "In unserem Lagerverkauf fragten immer wieder auch auswärtige Kunden nach, wo man denn Messer, Bestecke oder Scheren kaufen könne", erzählt Jordan. Die Mitarbeiter hätten zwar Adressen weitergeben, "aber eine komplette Übersicht gab es nicht", ergänzt Jordan.

Er sprach zunächst Unternehmen an, die Resonanz war durchweg positiv. Später war die Wirtschaftsförderung mit im Boot — der Realisierung des Werksverkaufsführers stand nichts mehr im Wege. "Eine tolle Idee", lobt Claudia Fleck-Witte. Ziel sei es, mit der Broschüre auch Waren "100 Prozent made in Solingen" zu vermarkten.

Für die Geschäftsführerin von Witte-Scheren — das Unternehmen zieht derzeit von der Felder Straße zur Beethovenstraße um und wird dort einen Werksverkauf anbieten — ist die Broschüre zudem eine Chance, "den Bekanntheitsgrad der Unternehmen und deren Produkten zu erhöhen". Mit von der Partie ist deshalb auch unter anderem auch die Stahlwaren-Manufaktur Textilia von der Neuenkamper Straße. "Wir hatten früher ein Musterzimmer und immer wieder kommen Kunden und fragten nach, ob man hier auch kaufen kann?", sagt Olga Hoppe, von daher sei es Motivation gewesen, einen Werksverkauf einzurichten.

Mit der Broschüre "unsere Produkte in ein besseres Licht zu rücken" war auch für Jürgen Stamm (Ernst Stamm Stahlwaren an der Tannenstraße) der entscheidende Aspekt, beim Werksverkaufsführer mitzumachen, zumal das Unternehmen schon immer einen Werksverkauf vorhält. "Das stärkt auch den Namen Solingen in Verbindung mit Qualitätsprodukten", sagt Stamm.

Wirtschaftsförderer Frank Balkenhol geht davon aus, dass Solingen als Factory Outlet City nicht nur den teilnehmenden Unternehmen neue Kunden bescheren wird. "Der lokale Einzelhandel wird von diesen Kunden genauso profitieren wie Gastronomie und unsere touristischen Attraktionen und umgekehrt", meint Balkenhol.

Die Broschüre ist zunächst in den Werksverkäufen der teilnehmenden 29 Firmen ausgelegt. In wenigen Wochen soll "der Beitrag zur Vermarktung der Region", so Oberbürgermeister Feith, überdies an wesentlichen touristischen beziehungsweise interessanten Anlaufpunkten gegen eine Gebühr von 2,50 Euro angeboten werden.

Zudem wird die Reichweite durch das Internet schnell erhöht: Ab sofort kann der Werksverkaufsführer unter www.solingen-like.de heruntergeladen werden oder aber auf den Internetseiten der Unternehmen.

(RP)
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