Fotos Impressionen aus der Lutherkirche in Solingen

Städtebaulicher Höhepunkt: Die Lutherkirche. Mit 85 Metern ist sie nicht nur das höchste Bauwerk Solingens, sondern auch die größte Kirche der Stadt: Bei Konzerten bietet sie Platz für rund 800 Zuhörer.

Während des Kirchenbaubooms in den 1890er Jahren begannen die Architekten Friedrich Adolf Cornehls und Arno Eugen Fritsche mit der Planung und Umsetzung der massiven, neoromanischen Kreuzturmkirche. 1898 war Grundsteinlegung und 1901 dann die Einweihung der "neuen Kirche".

Massiv und monumental: Der Sockel der Kirche besteht aus Basalt, die Außenwände aus Grauwacke. Über dem aufwendig verzierten Eingangsportal steht Luthers "Eine feste Burg ist unser Gott".

Die denkmalgeschützte Kirche ist ein neoromanischer Sakralbau. Davon gibt es deutschlandweit nur wenige. Der Vierungsturm wird von vier weiteren, kleineren Strebetürmen umrahmt. Bei einer Besichtigung des Turms kann man von den Außenbalkonen auf die Strebetürme schauen.

Ende der 1950er Jahre wurden die Jugendstilelemente, die die Kirche von Innen zierten, rausgeschmissen. Heute ist es das Ziel, mit der Sanierung möglichst nah an den ursprünglichen Sinn des Innenraums heran zu kommen.

Übrig geblieben ist einzig das markante, sechs Meter lange Abendmahlsrelief des Berliner Bildhauers Wilhelm Haverkamp im Altarraum.

Gegenüber des Altarraumes thront die Königin der Instrumente. Ein unsachgemäß gesprengter Blindgänger zerstörte die ursprüngliche Orgel der Lutherkirche. An ihrer Stelle steht heute die Weyland Orgel. Mit fast 4200 Pfeifen und 53 Registern ist sie die größte Kirchenorgel Solingens.

Laute Töne kommen nicht nur aus den Pfeifen der Kirchenorgel: Das mehrere Tonnen schwere Stahlgeläute tönt in 30 Metern Höhe die Anfangstöne des mittelalterlichen "Te Deum laudamus". Die Größte der vier Glocken wiegt alleine 2,6 Tonnen.

Eine Ausnahme von der Läuteordnung gab es im März 1938: Es donnerte Proteststurm vom Turm, als Pastor Martin Niemöller von der Gestapo ins KZ gebracht wurde.

Ende 1991 wurden schwere Schäden im Fassadenbereich festgestellt. Der Gedanke, das denkmalgeschützte Bauwerk abzureißen, stand im Raum. Durch Mittel vom Land, der Landeskirche und dem Kirchenkreis und durch Spenden aus der Gemeinde konnte die Kirche mit 7,5 Millionen Mark bis 2001 saniert werden.

Es besteht noch Zuversicht, Originales zu finden: 2015 fanden sich Jugendstilschnitzwerke unter dem Putz der Emporenbrüstungen. Der Triumphbogen über dem Altarraum wurde bisher noch nicht geöffnet. Es bleibt also abzuwarten, was für "Schätze" noch gefunden werden...

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