Feuerwehr-Jahresbilanz 2018 Immer mehr Hilferufe in der Leitstelle

Solingen/Wuppertal · Über 200.000 Mal nahmen die Mitarbeiter der Feuerwehrleitstelle Solingen / Wuppertal 2018 Anrufe von Bürgern entgegen. Das sind über zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Grund dafür könnten zunehmende Unwetter sein.

 Blick in die gemeinsame Leitstelle der Feuerwehr Solingen / Wuppertal: 43 Mitarbeiter tun hier Dienst und sind unter  anderem unter der Notrufleitung 112 erreichbar.

Blick in die gemeinsame Leitstelle der Feuerwehr Solingen / Wuppertal: 43 Mitarbeiter tun hier Dienst und sind unter  anderem unter der Notrufleitung 112 erreichbar.

Foto: Martin Oberpriller

Es war eines der am heftigsten diskutierten Projekte der bergischen Zusammenarbeit überhaupt. Seit nunmehr zwölf Jahren gibt es die gemeinsame Feuerwehrleitstelle der Städte Solingen sowie Wuppertal. Und langweilig dürfte es den Mitarbeitern auch in Zukunft nicht werden. Denn im zurückliegenden Jahr ist die Zahl der Anrufe in der Leitstelle erneut deutlich angestiegen.

Das wird aus dem jüngsten Qualitätsbericht der Feuerwehrleitstelle für das Jahr 2018 ersichtlich. Demnach gingen bei den 43 Disponenten zwischen Januar und Dezember in der Summe 200.341 Anrufe aus beiden Städten ein. Das sind noch einmal spürbar mehr als im Vorjahr, als in der Leitstelle in Wuppertal genau 165.304 Mal die Telefone geklingelt hatten.

Dabei existieren jedoch keine gesicherten Erkenntnisse darüber, worauf dieser Anstieg um immerhin über zehn Prozent binnen zwölf Monaten zurückzuführen ist. „Denkbar ist sicherlich, dass die zunehmende Zahl der Unwetter eine Rolle spielt“, sagte am Donnerstag Solingens Feuerwehrchef Dr. Ottmar Müller, der in diesem Zusammenhang unter anderem an das Sturmtief „Friederike“ erinnerte, das gleich zu Beginn des Jahres 2018 über weiten Teilen des Bergischen Landes gewütet hatte.

Seinerzeit, am 18. Januar des vergangenen Jahres, hatten die Mitarbeiter der Leitstelle sowie die Einsatzkräfte draußen in der Tat alle Hände voll zu tun gehabt. Binnen weniger Stunden häuften sich allein in Solingen rund 150 Alarmierungen an. Umgestürzte Bäume, umherfliegende Äste und Dachziegel, die sich in gefährliche Geschosse verwandelten: „Friederike“ leistete ganze Arbeit, weswegen es am Ende nur einer glücklichen Fügung sowie dem unermüdlichen Einsatz der Feuerwehrleute zu verdanken war, dass keine Menschen zu Schaden kamen.

Aber auch sonst zeigte sich Feuerwehrchef Ottmar Müller mit der Leitstellen-Bilanz für 2018 durchaus zufrieden. Beispielsweise sei es im zurückliegenden Jahr wieder gelungen, die Fälle von sogenannten Fehlfahrten gering zu halten, betonte Müller. So steuerten die alarmierten Kräfte insgesamt zwölf Mal Ziele in der jeweils anderen Stadt an – wobei indes lediglich fünf dieser Verwechslungen auf Missverständnisse in der Feuerwehr zurückzuführen waren.

Dementsprechend niedrig fiel die Zahl der Beschwerden aus. Im Jahr 2018 zählte das zuständige Beschwerdemanagement der Stadt Wuppertal bezogen auf die Feuerwehrleitstelle gerade einmal acht Klagen, die infolge von Einsätzen eingingen. Was allerdings im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass sich die Verantwortlichen in Zukunft auf diesen „Lorbeeren“ ausruhen wollen.

Im Gegenteil: Gut ein Jahrzehnt nach der Gründung der gemeinsamen Leitstelle von Solingen und Wuppertal ist für das laufende Jahr erstmals eine umfassende externe Begutachtung der Leitstelle vorgesehen. Ziel ist es dabei, bereits frühzeitig potenzielle Veränderungen zu erkennen, um die Arbeit in der Leitstelle auch zukünftig zur Zufriedenheit der Bürger ausführen zu können. „Das ist wichtig, weil wir auf diese Weise einen Einblick bekommen, welche Herausforderungen in den nächsten Jahren auf uns warten“, sagte Solingens oberster Feuerwehrmann Dr. Ottmar Müller etwa mit Blick auf technische Neuerungen.

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