Solingen Im Westen was Neues

Solingen · Die Stadtspitze hat ihre Bewertung des Bädergutachtens vorgelegt. Sie schlägt der Politik den Bau ein neues Kombi-Bades im Westen für rund 24,1 Millionen samt Grundstückserwerb vor.

Auch viele hundert Kilometer südlich von Solingen, auf der ExpoReal in München, war die offene Bäderfrage gestern Thema. Oberbürgermeister Franz Haug hatte ein erstes Informationsgespräch mit der seit August auch in Düsseldorf ansässigen Richard Ellis GmbH aus Frankfurt. Die versteht sich als Unternehmen, das Kommunen und ihre Projekte mit möglichen Investoren zusammen bringt und war wegen des möglichen Bad-Neubaus auf die Solinger Stadtspitze zugekommen.

Genau zur rechten Zeit, denn diese hat sich festgelegt, wie sie die Zukunft der Solinger Bäderlandschaft sieht: Im Westen der Stadt wird neu gebaut, ein kombiniertes Hallen- und Freibad. Die Klingenhalle wird gleichzeitig für die zentrale Schulschwimm- und Vereinssnutzung saniert und erweitert. Mit der Konsequenz, dass die beiden Hallenbäder Ohligs und Vogelsang sowie die drei Freibäder Heide, Ittertal und Schellbergtal aufgegeben werden.

Und noch eine Studie

Dazu soll der Stadtrat in seiner Sitzung am 13. Dezember eine Entscheidung fällen. Mit dieser gibt er dann eine Machbarkeitsstudie in Auftrag, die vor allem klären soll, wer das neue Bad betreibt: ein Investor, die Solinger Stadtwerke alleine beziehungsweise im Verbund, oder sucht man vielleicht auch nur einen Betreiber, den dann über ein Public Private Partneship (PPP). Aber auch ein detailliertes Raum- und Wasserflächenprogramm soll in der Studie aufgelegt werden, die noch einmal mit bis zu 100 000 Euro zu Buche schlagen kann.

Ein Vorschlag der Verwaltung zur Lösung des Bäder-Problems, dem auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Bernd Krebs gut folgen kann, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung sagte. Am Mittwoch bekommen sowohl die CDU als auch die SPD in ihrer jeweiligen Fraktionssitzung Besuch vom Gutachter Dr. Günter Fehr von WaterVisons, um sich dessen Schlussfolgerungen erläutern zu lassen. Fehr weicht in den Kosten für das Kombi-Bad um 5,6 Millionen Euro deutlich von der Rechnung der Stadt (21,6 Millionen) nach unten ab.

Für nicht bezahlbar hält die Stadtspitze diese Variante: Im Westen der Stadt wird ein neues Freibad errichtet. Bei seiner Inbetriebnahme werden Heide, Itter und Schellbergtal aufgegeben. Das Hallenbad Vogelsang wird als zentrales Bad für die Öffentlichkeit ausgebaut, die Klingenhalle soll die Bedürfnisse im Vereins- und Schulsport befriedigen. Nicht bezahlbar, sagt die Stadtspitze.

Für betriebswirtschaftlich durchführbar hält sie nur den Neubau des Kombi-Bades, die Erweiterung der Klingenhalle und möglicherweise eine Übergabe des Birker Bades an die Lebenshilfe. Vorige Woche gab es ein Gespräch zwischen Oberbürgermeister Franz Haug, Sportdezernent Ernst Schneider und Lebenshilfe-Geschäftsführer Josef Neumann.

Über Inhalte wollte Haug nichts verraten. Doch die Vorlage weist einen jährlichen Betriebskostenzuschuss von 140 000 Euro aus. Sagt die Lebenshilfe Ja, könnte die Stadt eine kleinere Erweiterungsvariante für die Klingenhalle wählen: statt für fünf für rund 3,35 Millionen Euro.

(RP)
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