Solingen IHK-Präsident Thomas Meyer gibt Einstand bei CDU

Solingen · Bei seiner ersten Veranstaltung als Gastredner hatte Thomas Meyer, frisch gewählter Präsident der bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK), ein Heimspiel: Auf Einladung der CDU-Mittelstandsvereinigung (MIT) sprach er im Empfangsraum des Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsbüros HKPG. "Strukturwandel und Entwicklungsperspektive im Bergischen Land" hieß sein Thema. Dabei stärkte der 57-jährige Wahl-Aufderhöher den Solinger Unternehmern den Rücken. "Wir haben hier eine sehr gute Mittelstandsstruktur", sagte Meyer und beklagte, die Region werde zu oft schlecht geredet. "Da brauchen wir einen Mentalitätswechsel", forderte der Redner.

 Thomas Meyer.

Thomas Meyer.

Foto: mak (Archiv)

Fachkräfte dürften eben nicht nach Düsseldorf, Hamburg oder in andere Metropolen abwandern, sondern müssten in der Region gehalten werden. "Bergisch ist beautiful", gab er den Gästen des Empfangs, unter ihnen auch der CDU-Landtagsabgeordnete Arne Moritz, als Losung mit. Zugleich warnte er davor, den Wandel der Bevölkerungsstruktur aus den Augen zu verlieren.

Im Jahr 2020 gebe es 16 Prozent weniger Schüler im Bergischen Land. Daher müsse man Jugendliche noch gezielter aus- und weiterbilden. Eine stärkere Sprachförderung stehe angesichts des gewachsenen Anteils von Einwandererfamilien an der Bevölkerung im Mittelpunkt. Zudem appellierte Thomas Meyer auch an die Unternehmen, Frauen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern.

Als Beispiel nannte er die Firma IKS Klingelnberg, in der er selbst geschäftsführender Gesellschafter ist: "Wenn eine Frau sechs Monate nach der Geburt eines Kindes für zehn oder 20 Stunden zur Arbeit kommen will, dann machen wir das möglich."

Aber auch politische Themen sparte der IHK-Präsident zum Wohlwollen der zahlreichen Zuhörer nicht aus: Meyer bekräftigte die Forderung nach neuen Gewerbeflächen und deutete an, sich weiterhin für die A3-Anbindung Solingens einsetzen zu wollen. Schmunzelnd erzählte er, auch die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Silvia Löhrmann (Grüne) habe ihm persönlich zu seiner Wahl gratuliert. "Vielleicht wird das ja noch eine besondere Freundschaft", orakelte er und erntete unter den Zuhörern ein süffisantes "viel Glück".

(ied)
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