Solingen Ideen gesucht für das Omega-Quartier

Solingen · Vier erfahrene Planungsbüros entwickeln bis Mitte Dezember dieses Jahres für die städtische Fläche am Birkenweiher/Kölner Straße sowie einen Großteil der Evertz-Hallen neue Nutzungsideen. Bürger sollen einbezogen werden.

 Das Omega-Gelände und leere Fabrikhallen der Firma Evertz sollen einer neuen Nutzung zugeführt werden.

Das Omega-Gelände und leere Fabrikhallen der Firma Evertz sollen einer neuen Nutzung zugeführt werden.

Foto: Anja Tinter (Archiv)

Nach dem Aus für das Projekt "CarKult" mit Oldtimer-Fahrzeugen und Zubehör auf dem Omega-Gelände und einigen Hallen der Firma Evertz wird nun von der Stadt und dem Unternehmen ein neuerlicher Anlauf unternommen, das Filetstück nahe der City zu entwickeln. Ein städtebaulicher Ideenwettbewerb für das Omega-Quartier soll bis zum Ende dieses Jahres Möglichkeiten aufzeigen, wie die drei Hektar große Fläche im Bereich Birkenweiher/Kölner Straße/Flurstraße entwickelt werden kann. "Wir werden das alte Kieserling-Gelände neu gestalten, gesucht werden dafür neue Ideen für diesen Gewerbestandort", sagte Oberbürgermeister Tim Kurzbach und betonte: "Die Fläche soll Gewerbegebiet bleiben".

Das alte Omega-Gelände ist im Besitz der Wirtschaftsförderung, die Firma Evertz hat die Absicht, einen Großteil der Hallen am Birkenweiher zu veräußern. Erhalten bleiben aber die Evertz-Verwaltungsgebäude entlang der Straße Birkenweiher, überdies Musikschule und Volkshochschule. Mit einbezogen in den Ideenwettbewerb wird dagegen der Parkplatz neben dem Fahrradgeschäft Legewie.

"Solingen braucht diese Innovation"

Der Oberbürgermeister sieht im Omega-Projekt neben der Entwicklung der Rasspe-Brache eines der wirtschaftlich innovativsten in Solingen. "Solingen braucht diese Innovation", sagte Kurzbach. Er geht davon aus, dass ähnlich wie im nahe gelegenen Südpark "eine neue Dynamik" entsteht.

Dafür sollen vier erfahrene Planungsbüros sorgen. Die nehmen vom 4. bis 7. Juli in Halle 11 auf dem Evertz-Gelände die Arbeit auf und entwickeln vor Ort Nutzungsideen. "Die Stadtplaner können bei ihren Konzepten entscheiden, ob sie die alten Fabrikhallen erhalten wollen, sie zum Teil oder aber ganz abreißen", sagte Carsten Zimmermann vom Büro des Oberbürgermeisters (Strategische Planung/Standortentwicklung). Alles sei zunächst völlig offen. Bereits am 7. Juli stellen die Büros in Halle 11 ihre ersten Ideen der Öffentlichkeit vor und erhalten hier auch Anregungen zur weiteren Bearbeitung.

Frühzeitig und noch in die Planungsphase mit eingebunden werden laut Zimmermann auch potenzielle Investoren. "Es gibt einige, die hier Interesse haben", sagte der Oberbürgermeister, der auch den Gestaltungswillen und das Engagement der Familie Evertz für den Ideenwettbewerb hervorhob.

Sind erste Ideen vorgestellt, überarbeiten die Planungsbüros bis Anfang September ihre Entwürfe. Am 12. September werden diese dann vorgestellt, und auch die elfköpfige Jury präsentiert an diesem Tag ihre Anregungen. Bis Ende Oktober haben Investoren, Projektentwickler, Stadt und Wirtschaftsförderung Gelegenheit, Anregungen und Hinweise auch für bestimmte Grundstücke auf dem Gelände zu geben. "Wir werden über dieses Projekt auch auf der Gewerbe-Immobilienmesse Expo Real Anfang Oktober in München Gespräche führen", sagte der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, Frank Balkenhol.

Teilnehmer sollen bis Dezember Pläne vorzulegen

Bis Anfang Dezember haben die vier Wettbewerbsteilnehmer schließlich Zeit, ihre konkreten Planungen vorzulegen. Am 15. Dezember entscheidet sich schließlich, welches Konzept zum Zuge kommt. An diesem Tag wird die elfköpfige Jury ihr Votum bekanntgeben. "Während der Planungsphase haben aber auch Bürger die Gelegenheit, mit den Stadtplanern ins Gespräch zu kommen und ihre Anregungen abzugeben", sagte Carsten Zimmermann. Oberbürgermeister Kurzbach wünscht sich für das Omega-Quartier "eine tragfähige und nachhaltige Lösung", die Arbeitsplätze und Steuereinnahmen schafft.

Für das Gelände gibt es derzeit zwar keinen Bebauungsplan, wohl aber einen Aufstellungsbeschluss. Je nachdem, was zum Zuge kommt, reicht der für die innerstädtische Fläche aus - oder aber es wird ein B-Plan erstellt. Der soll mit klaren Fristen ausgestattet werden, damit das Projekt zügig umgesetzt werden kann.

(uwv)
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