Solingen Ideen für zwei Hallenbäder gesucht

Solingen · Bewegung kommt in die Vermarktung der ehemaligen Hallenbäder Birkerstraße und Ohligs. Im Internet werden die städtischen Objekte häufig angeklickt. Projektentwickler Kleinpoppen erhielt bereits die Verkaufsmappe fürs Birkerbad.

Land ist derzeit offensichtlich noch nicht in Sicht — hinsichtlich des Verkaufs der beiden seit rund eineinhalb Jahren geschlossenen Hallenbäder Birkerstraße gegenüber der Eissporthalle in der City sowie Sauerbreystraße in Ohligs. Entwickeln sich die beiden Baudenkmäler trotz angrenzender Bauflächen beziehungsweise Anbaupotenzial beim Immobilienmanagement der Stadt zu Ladenhütern?

Interesse bei möglichen Investoren findet die Internetseite, auf der Solingen die Immobilien seit einem Monat anbietet, jedenfalls. Die Seite werde häufig angeklickt, heißt es. Nach den Worten von Stadtsprecher Lutz Peters haben sich daraufhin bereits einige Interessenten gemeldet und Details zu den Objekten erfragt. Konkrete Verkaufsgespräche hat es bislang aber noch nicht gegeben. Seit Herbst vergangenen Jahres ist die Vermarktung der beiden städtischen Immobilien intensiviert worden.

Beim Kaufpreis indes besteht Verhandlungsspielraum. "Preis auf Anfrage", so äußert sich das Immobilienmanagement dazu. Gewiss dürfte damit auch ausgelotet werden, welchen Verkaufspreis der Markt für derlei Objekte überhaupt hergibt und welche neuen Nutzungskonzepte Investoren damit verbinden. Devise: Neue Ideen für zwei alte Hallenbäder sind willkommen.

In Ohligs könnte beispielsweise neben der 1928 errichteten Badeanstalt noch das frei stehende Wohnhaus Suppenheider Straße 5 erworben werden. An der Birkerstraße wäre das Grundstück von insgesamt 6280 Quadratmetern sogar vierfach teilbar. Eine Teilfläche davon ist der 1400 Quadratmeter große, unbebaute Parkplatz an der Ostseite des alten Hallenbades. Kurzfristig bebaubar wären die Areale sowohl in Ohligs als auch an der Birkerstraße, wirbt die Stadt per Internetverkaufs-Offerte.

Für den Vorsitzenden des Sportausschusses, Ernst Lauterjung (SPD), handelt es sich bei beiden städtischen Objekten um Filet-Stücke. Daraus lasse sich etwas machen, appelliert er an die Kreativität bei Interessenten. Dabei schließt er die Planer bei der Solinger Verwaltung ausdrücklich mit ein, pfiffige Ideen für zukünftige Nutzungen zu entwickeln, um Investoren zu begeistern.

Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Lauterjung fordert, bei der Stadt jetzt endlich mit Hochdruck an der Vermarktung der beiden seit langem geschlossenen Hallenbäder zu arbeiten. "Im Jahr 2013 muss das erledigt werden", zurrt er einen Zeitplan für die Abwicklung des Verkaufs fest. Auch bei Oberbürgermeister Norbert Feith steht ganz oben auf der Wunschliste fürs neue Jahr, Investoren mit kreativen Ideen für die historischen Hallenbäder Birkerstraße und Sauerbreystraße zu finden.

Einer von ihnen könnte der Höhscheider Projektentwickler André Kleinpoppen sein. Der Solinger Unternehmer, der unter anderem derzeit in Düsseldorf ein neues Möbelhaus mit einem Investitionsvolumen von 35 Millionen Euro realisiert, ist — wie er unserer Zeitung berichtet hatte — sehr interessiert, sich in seiner Geburtsstadt zu engagieren.

Ideen für die Birkerstraße schweben ihm bereits vor: entweder ein Markthallen-Konzept oder ein mediterranes Bad als Wellness-Gesundheitszentrum. Was daraus werden könnte, bleibt freilich noch abzuwarten. Die Stadt Solingen hat André Kleinpoppen jedenfalls die notwendigen Unterlagen zusammengestellt und zur Prüfung übersandt.

(RP)
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