Solingen "Ich schicke meine Talente nicht in Rente"

Solingen · Kläre Oligschlaeger engagiert sich an vielen verschiedenen Stellen in der katholischen Gemeinde St. Suitbertus. Als Mensch mit Lebenserfahrung ist sie eine Mentorin, eine Stütze für andere - zu alt fühlt sie sich noch lange nicht.

 Kläre Oligschlaeger trägt dazu bei, dass das Wort Gottes gehört wird.

Kläre Oligschlaeger trägt dazu bei, dass das Wort Gottes gehört wird.

Foto: Stephan Köhlen

Seit neun Jahren kennen sie die Mitglieder der katholischen Gemeinde St. Suitbertus als hauptamtliche Küsterin. Dieses Amt übernahm Kläre Oligschlaeger nach dem Tod ihres Mannes, der sie auch in die Gemeinde gebracht hat. Das war im Jahr 1975.

"Er stammte aus St. Suitbertus", erklärt sie. Den Küsterdienst führt sie auch noch weiter, nachdem sie mittlerweile in Rente gegangen ist. Doch damit ist Kläre Oligschlaeger mit ihrem Engagement in der Gemeinde längst noch nicht am Ende, denn die gelernte Krankenschwester hat viele ehrenamtliche Dienste übernommen.

"Ich bin Vorsitzende des Kirchenchors Cäcilia Weeg", erzählt sie. Kirchenmusik und somit der damit verbundene Chorgesang war ihr immer sehr wichtig und hat sie durch ihr Leben begleitet. So hat sie auch schon in anderen Kirchenchören mitgesungen. Als Vorsitzende von Cäcilia Weeg ist sie zusammen mit dem Vorstandsteam und dem Kirchenmusiker für die Koordination des Chores zuständig.

"Gerade waren wir in Andernach zum Patrozinium", sagt Kläre Oligschlaeger. Auch an den Messen in St. Suitbertus ist der Chor oft beteiligt, genauso wie bei Gottesdiensten anderer Gemeinden. "Wir haben im letzten Jahr den Jubiläumsgottesdienst der evangelischen Gemeinde Ohligs mitgestaltet, gemeinsam mit der evangelischen Kantorei."

An Pfingsten war Cäcilia Weeg in Gräfrath. "Wir sind viel unterwegs", meint die Vorstandsvorsitzende, die bereits mit den Vorbereitungen zum Cäcilienabend im November beschäftigt ist. Jede Woche trifft sich der Chor freitags zur Probe, um Lieder und Messen einzustudieren.

Neben ihrer Tätigkeit im Kirchenchor, engagiert sich Kläre Oligschlaeger als Lektorin und Kommunionhelferin in den heiligen Messen. Als Lektorin ist sie Teil eines sechsköpfigen Teams, das sich abwechselnd die Lesungen und Fürbitten während der Messen teilt. "Das ist mir sehr wichtig", betont Oligschlaeger, "das ist schließlich auch ein Stück Verkündigung." So könne sie dazu beitragen, dass das Wort Gottes gehört werde.

Als Kommunionhelferin hilft sie - wie der Name es schon aussagt - die heilige Kommunion zu verteilen. Der Dienst als Kommunionhelferin ist eine sehr ehrenvolle Aufgabe", ist sich Kläre Oligschlaeger bewusst.

Eine weitere Aufgabe hat die enorm tatkräftige Frau als Mitglied des Pfarrgemeinderates übernommen. Für einen Moment überlegte sie, ob sie sich bei der nächsten Wahl im November nicht aus diesem Amt zurückziehen soll. "Immerhin bin ich bis zum Ende der Amtszeit 73 Jahre alt", verrät sie. Doch dieses Zögern währte nicht sehr lang. "Ich fühle mich nicht so alt, dass ich nicht noch etwas zu geben hätte", erklärt Kläre Oligschlaeger.

Als älterer Mensch mit Lebenserfahrung möchte sie ein Stück Mentorin, eine Stütze für andere sein. "Ich will mich nicht einmischen, aber ich gebe gerne meine Erfahrungen weiter, wenn sie angefragt werden." Sie möchte gerne mitgestalten. Im Ehrenamt hat sie dazu die Möglichkeit. "Da kann ich auch Dinge ansprechen, die mir auffallen, und die man verändern kann."

Bei der ehrenamtlichen Arbeit kann Kläre Oligschlaeger ihre Fähigkeiten einbringen, denn eins hat sie sich ganz fest vorgenommen: "Ich möchte meine Talente nicht verkümmern lassen." Und lachend erklärt sie: "Ich schicke meine Talente nicht in die Rente."

(sue)
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