Solingen Hubschrauber landen frühestens 2013

Solingen · Ende 2013/Anfang 2014 könnte das städtische Klinikum über einen eigenen Hubschrauberlandeplatz verfügen, wenn die Genehmigungsverfahren optimal verlaufen. Etwa zwei bis drei Millionen Euro müssten investiert werden, um eine entsprechende Fläche auf dem Dach von Haus E, in dem sich auch der Haupteingang befindet, einzurichten, berichtet Klinikums-Chef Hans-Joachim Fietz-Mahlow.

 So ähnlich könnte der Hubschrauberlandeplatz des städtischen Klinikums auf dem Dach seines höchsten Gebäude aussehen.

So ähnlich könnte der Hubschrauberlandeplatz des städtischen Klinikums auf dem Dach seines höchsten Gebäude aussehen.

Foto: Klinikum Solingen

Die Patienten könnten dann per Aufzug direkt auf die Stationen und in die Operationssäle gebracht werden.

Fietz-Mahlow hält einen solchen Landeplatz für dringend geboten, um die Notfallversorgung und die Zukunft des städtischen Krankenhauses sicherzustellen. "Denn bei Patienten mit komplizierten Verletzungen oder Erkrankungen muss man überlegen, wie man sie schnell zu einer Behandlung bringen kann." Wer als Krankenhaus nicht von einem Hubschrauber angeflogen werden könne, falle da gleich als mögliche Anlaufstelle weg, selbst wenn die medizinischen Kapazitäten da wären.

Der Landeplatz sei auch für die geplante Gründung eines sogenannten Traumazentrums unabdingbar. Hier befinde sich das Klinikum bei den Vertragsgesprächen mit einem anderen Krankenhaus aus der Region kurz vor einer Entscheidung.

Denn angesichts veränderter Verletzungen müssten sich Kliniken in Teilgebieten zusammenschließen, um Synergieeffekte bei Notfallprozessen zu erzielen. Das Klinikum Solingen könne dabei mit einer guten Unfall- und Neurochirurgie punkten, das andere Krankenhaus, dessen Namen er noch nicht nennen will, mit anderen Aspekten.

Keine Flüge in der Nacht

Die Lärmbelästigung für die Anwohner werde sich in Grenzen halten. "Wir rechnen in den ersten Jahren mit unter 50 Landungen pro Jahr", erklärt der Klinikums-Chef. Flüge in der Nachtzeit zwischen 22 und 6 Uhr seien nicht vorgesehen. Es würden auch noch ein schalltechnisches Gutachten sowie eine Umweltverträglichkeits-Vorprüfung erstellt.

"In das Genehmigungsverfahren ist für die baurechtlichen Belange die Solinger Baubehörde mit einbezogen, für die luftrechtlichen Belange die Bezirksregierung Düsseldorf", teilt Gunter Carloff von Heliport Design mit, der das Solinger Klinikum beim Hubschrauberlandeplatz berät. Alternative Standorte an der Feuerwache III und im Botanischen Garten hätten sich nicht als realisierbar herausgestellt. "Im Botanischen Garten ist sehr alter und dadurch sehr wertvoller Baumbestand, der für den Landeplatz abgeholzt werden müsste."

Anwohner sorgen sich um Lärm

Den Bezirksvertretern von Gräfrath liegt bei der Umsetzung des Hubschrauberplatzes die Einbeziehung der Bevölkerung am Herzen. "Viele haben Angst vor der Lärmbelästigung und davor, dass ihnen möglicherweise die Dachpfannen herunterfliegen", berichtet Bezirksbürgermeister Udo Vogtländer (SPD). Das Gebiet um das Klinikum ist reines Wohngebiet. Der Klinikums-Chef versichert, dass eine Informationsveranstaltung für die Bürger geplant sei.

(RP/rl)
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