Solingen Hospizstiftung will drei Millionen Euro für Neubau sammeln

Solingen · Mit einer Matinee feierte das Palliative Hospiz Solingen die Gründung seiner Hospizstiftung.

Es ist zunächst nur eine Summe, wenn auch eine beeindruckende: Drei Millionen Euro soll die Palliative Hospizstiftung sammeln, um damit den Neubau eines Hospizes mit zehn Betten des Palliativen Hospiz Solingen (PHoS) zu ermöglichen. Hinter der nackten Zahl steht dabei viel mehr: Pläne eines eingeschossigen Neubaus im Botanischen Garten mit hellen, freundlichen Zimmern, einem kleinen Terrassenbereich für jeden Gast, einem großen gemeinsamen Wohnzimmer - und die Vision von einem Haus, in dem zehn Menschen in der letzten Phase ihres Lebens umsorgt, gepflegt und begleitet werden. Mit einer Matinee im Bürgersaal der Stadtkirche und rund 60 Gästen hat das Palliative Hospiz jetzt die Gründung seiner Hospizstiftung, die offiziell zum 1. Juli erfolgt ist, gefeiert.

"Die Palliative Hospizstiftung lebt und soll jetzt mit Leben gefüllt werden", sagte Cordula Scheffels, Vorstandsvorsitzende von Verein und Stiftung. Drei Millionen Euro von Unterstützern zu sammeln sei das erste Ziel für die Stiftung, damit soll der Kauf des Grundstücks, der Bau des Hauses, die Gestaltung der Außenanlage und die Ausstattung finanziert werden, außerdem ist eine Rücklage für ungeplante Zusatzkosten in den Kalkulationen berücksichtigt.

Wenn alles gut geht, könnte das Hospiz Ende 2017 aus dem Seniorenzentrum Kirschbaumer Hof, wo PHoS seit rund zwei Jahren als Mieter ansässig ist und sein stationäres Hospiz mit acht Betten betreibt, in das eigene Haus umziehen. "Das Bebauungsplanverfahren zur Schaffung von Baurecht läuft, der Abschluss ist für Juli 2016 geplant. Wir rechnen mit einer Bauzeit von neun bis zwölf Monaten", berichtete Scheffels den anwesenden Gästen.

Der Neubau ist dringend erforderlich: Um Menschen zu ermöglichen, den letzten Abschnitt ihres Lebens in einem ganz besonderen Umfeld zu verbringen, das auf ihre Bedürfnisse und Wünsche ausgelegt ist. Und auch, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. "Wir haben mit einem Bett begonnen, dann auf drei Betten erweitert, sind jetzt bei acht angekommen. Die Zahl der Anfragen ist kontinuierlich mit der Zahl der Betten gestiegen", machte Scheffels deutlich. Bei durchschnittlich 92 Prozent liegt die Auslastung des Hospizes. 225 Anfragen für Hospizplätze sind von Januar bis September dieses Jahres bei PHoS eingegangen, Ende des Jahres werden es voraussichtlich rund 300 sein. "Wir reden hier über 300 Schicksale. Wir reden auch über 72 Gäste, die in diesem Zeitraum verstorben sind und bis zuletzt umsorgt, gehegt und gepflegt wurden", so Scheffels. Seine Unterstützung sicherte Oberbürgermeister Tim Kurzbach zu. "Es gibt einige Projekte, von denen ich mir wünsche, dass sie dringend vorangetrieben werden. Dazu gehört das Palliative Hospiz", so Kurzbach. Es müsse möglich sein, die an den Plänen Beteiligten Botanischer Garten, Klinikum und Technische Betriebe zusammen zu bekommen.

(mxh)
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