Solingen Hofgarten-Finanzierung steht

Solingen · Investor HLG teilte gestern mit, dass noch diesen Monat die Verträge mit einer Großbank unterschrieben werden sollen. Oberbürgermeister Norbert Feith und die Händler in der City zeigten sich erleichtert.

Noch sind es gut drei Wochen bis Weihnachten. Aber für die Verantwortlichen der Stadt Solingen und für die Einzelhändler in der City gab es schon gestern Bescherung. Um Punkt 12.07 Uhr trudelte die langersehnte Mail des Hofgarten-Investors HLG ein. "Die Finanzierung ist gesichert, der Hofgarten kommt", teilte HLG-Mitgeschäftsführerin Patricia Lohmann mit — und nahm damit zunächst einmal all jenen den Wind aus den Segeln, die nicht mehr an die Realisierung des 100-Millionen-Euro-Projekts geglaubt hatten.

"Mir fällt ein Stein vom Herzen"

Waldemar Gluch hatte allerdings nie zu diesen Skeptikern gezählt und atmete dementsprechend gestern auf. "Mir fällt ein Stein vom Herzen. Das war das Signal, das die Solinger Innenstadt vor Weihnachten brauchte. Das ist ein positives Zeichen für den Einkaufsstandort Solingen", erklärte der Vorsitzende des Werbe- und Interessenring W.I.R. Innenstadt. Seine Erleichterung ist dabei gut nachvollziehbar. Denn nach dem Karstadt-Rückzug aus der City tut sich am neu gestalteten Neumarkt im Herzen der City ein klaffendes Loch auf, in dem zuletzt sogar die Hoffnungen vieler auf eine Wiederbelebung des Zentrums verschütt zu gehen drohten.

Zwar hatte HLG schon früh angekündigt, mit dem Hofgarten auf rund 18 000 Quadratmetern Verkaufsfläche für Ersatz sorgen zu wollen. Doch dann geriet der Münsteraner Projektentwickler offensichtlich mit dem Hofgarten in die schweren Wetter der Finanzkrise. Die Banken zeigten sich in Sachen Kreditvergabe in den zurückliegenden Monaten eher zugeknöpft — mit der Folge, dass sich der Startschuss für Solingens neues Einkaufszentrum ein ums andere Mal verzögerte.

Schnee von gestern. "Mit der Finanzierungszusage einer deutschen Großbank ist ein entscheidender Meilenstein gelegt worden", freute sich HLG-Frau Lohmann. Ihr Kollege Christian Diesen hatte zuvor bereits die Stadt über das Okay des Geldinstitutes unterrichtet. Und dementprechend erleichtert sowie "hocherfreut" zeigte man sich dann auch im Rathaus. Während Erster Beigeordneter Hartmut Hoferichter betonte, er sei "immer davon überzeugt gewesen, dass der Hofgarten realisierbar ist", meinte Oberbürgermeister Norbert Feith, auch außerhalb Solingens glaube man "offenkundig, dass unsere Stadt Potenzial hat".

Tatsächlich könnte der Hofgarten jene Lücke schließen, die seit dem Karstadt-Aus im August 2008 besteht. Immerhin sollen so namhafte Unternehmen wie C&A sowie Saturn nach Fertigstellung des Einkaufstempels zu den Mietern gehören. Nun sollen in den nächsten Tagen die Gespräche zwischen Stadt und HLG bezüglich der Zeitplanung stattfinden. Den genauen Projektverlauf will HLG nach Unterzeichnung der Kreditverträge noch in diesem Monat bekannt geben. Ob dann auch schon feststeht, wie der Hedderich-Pavillon abgetragen wird, bleibt aber abzuwarten.

Der inzwischen insolvente Karstadt-Konzern hatte seinerzeit die Zusage gegeben, sich mit 100 000 Euro daran zu beteiligen. Im Moment verhandeln Stadt und Konzern, wie dies zu bewerkstelligen sei.

(RP)
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