Hochwasser in Solingen-Unterburg Regenmassen bringen Baustellen-Zeitplan ins Wanken

Burg · Regen hatte Rohre im Eschbach verschoben. Ob die Durchfahrt Unterburg am Freitag wieder offen ist, ist noch unklar.

 Der Druck, der von den Wassermassen des Esachbachs ausging, war so stark, dass die schweren Rohre nicht mehr standhielten.

Der Druck, der von den Wassermassen des Esachbachs ausging, war so stark, dass die schweren Rohre nicht mehr standhielten.

Foto: Tim Oelbermann

Eigentlich sollte die fünfmonatige Sperrung der Eschbachstraße in Unterburg am morgigen Freitag ein Ende haben. Die Stadt wollte die wichtige Verbindungsstraße von Solingen über Burg nach Wermelskirchen endlich wieder für den Verkehr freigeben. Doch nachdem es in den zurückliegenden Tagen überdurchschnittlich viel geregnet hat, könnten diese Pläne nun einmal mehr Makulatur sein.

Darauf hat eine Rathaus-Sprecherin am Mittwoch hingewiesen. „An der Asphaltdecke müssen noch einige abschließende Arbeiten vorgenommen werden“, sagte die Sprecherin auf Nachfrage unserer Redaktion. Dazu jedoch sei ein einigermaßen trockenes Wetter notwendig – was wiederum dazu führe, dass über die Freigabe der Straße erst kurzfristig befunden werden könne.

Aus diesem Grund ist vorgesehen, dass die zuständigen Beamten der Technischen Betriebe Solingen (TBS) im Verlauf des heutigen Donnerstages eine Entscheidung treffen und diese dann mitteilen werden. Wobei die Wetterbedingungen an anderer Stelle ebenfalls genau beobachtet werden.

So baut auch der Wupperverband bereits seit Jahren in Unterburg. Das Ziel besteht darin, den kleinen Ort unterhalb von Schloss Burg in Zukunft hochwasserfest zu machen. Rund 13 Millionen Euro, zu einem nicht unerheblichen Teil finanziert aus Fördermitteln des Landes Nordrhein-Westfalen, werden im Rahmen dieser Maßnahme seit einigen Jahren entlang der Eschbachstraße verbaut.

Dabei zeigte sich in der Nacht zu Mittwoch einmal mehr, dass von dem in normalen Zeiten friedlich durch Unterburg fließenden Eschbach tatsächlich eine nicht zu unterschätzende Gefahr ausgeht, wurden durch die Regenmassen der vergangenen Tage doch jetzt zuvor im Bachbett eingelassene Wasserrohre verschoben.

Ein Anwohner hatte den entstandenen Hochwasserschaden am frühen Mittwochmorgen als erster entdeckt und umgehend die Stadt sowie den Wupperverband informiert. „Daraufhin sind unsere Leute gleich zu der besagten Stelle geeilt, um den entstandenen Schaden in Augenschein zu nehmen“, berichtete später eine Sprecherin des Wupperverbandes, die parallel am späten Mittwochnachmittag eine zumindest teilweise Entwarnung zu geben vermochte.

So gelang es den in Unterburg eingesetzten Bauarbeitern im Verlauf des Tages, den Schaden zu beheben. Gleichwohl bleibt einstweilen unklar, wann genau es mit den regulären Arbeiten für den verbesserten Hochwasserschutz wieder weitergehen kann. Der Grund: Steigt das Wasser im Bett des Eschbachs auf über einen Meter Tiefe, sind den Männern aus den Bautrupps in gewisser Weise die Hände gebunden. Und genau dies ist momentan der Fall, so dass der Wupperverband zurzeit nicht sagen kann, wann auf seinem Teil der Großbaustelle in Unterburg eine Fortsetzung der Maßnahme denkbar ist.

Mit einer längeren Verzögerung, die am Ende sogar den für das späte Frühjahr anvisierten Fertigstellungstermin gefährden würde, rechnet der Wupperverband indes nicht. Zwar sei es nicht möglich, eine verbindliche Aussage zu treffen, sagte die Verbandssprecherin. Allerdings habe man die Nennung eines konkreten Datums ohnehin stets vermieden, da auf einer Baustelle immer unvorhergesehene Dinge passieren könnten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort