Solingen Hindernislauf für Lastwagen

Solingen · Lastwagenfahrer haben an der Martinstraße Probleme: Wegen parkender Autos können sie nur schwer abbiegen. Darüber hinaus behindert sie eine Verkehrsinsel beim Rangieren. Die Stadt sucht jetzt nach einer Lösung.

Wer als Lkw-Fahrer das Gewerbegebiet Scheuren verlassen will, muss viel Geduld mitbringen. So sieht es zumindest Ottomar Wolff, Geschäftsführer der Gustav Wolff Maschinenfabrik GmbH. Die Verkehrssituation auf der Martinstraße ist seit Jahren ein Diskussionspunkt zwischen Wolff, anderen ansässigen Firmen wie Scalabrin und den Verkehrsplanern der Stadt. "Wir haben an der Kreuzung regelmäßig einen riesigen Rückstau", beklagt Wolff.

Die Martinstraße ist, seitdem die Durchfahrt zur Olgastraße verschlossen worden ist, eine Sackgasse. Somit ist das Gewerbegebiet nur über die Untengönrather Straße zu erreichen. Als weitere Belastung des Verkehrs empfinden Firmen wie Gustav Wolff den Fußgängerüberweg auf der Martinstraße für die Kunden des Textilversandhauses Walbusch. Hier wurde auch eine Verkehrsinsel angelegt, an der sich die Lkw laut Wolff "vorbeischlängeln" müssten. Überdies sei die Straße durch viele parkende Autos verengt.

Das gleiche Problem begegne einem an der Kreuzung Martinstraße/Untengönrather Straße. Parkende Wagen behinderten die Sicht und erschwerten das Abbiegen für Lkw, erklärt Wolff und beklagt die Wartezeiten seiner Fahrzeuge an der Kreuzung. "Mit jeder Warteminute verlieren wir 60 bis 80 Cent. Da kann man sich vorstellen, was das langfristig bedeutet", begründet er seinen Unmut und verlangt, das Halteverbot, sowohl in Teilen der Martinstraße als auch in der Nähe der Kreuzung, solle verlängert werden. Das hätte allerdings zur Folge, dass Parkmöglichkeiten für Mitarbeiter anderer im Gewerbegebiet ansässigen Firmen womöglich wegfielen.

Stadtdirektor Hartmut Hoferichter erklärte im Gespräch mit unserer Zeitung, die Verkehrslage in der Kreuzung noch einmal genau überprüfen zu lassen. Auf der Martinstraße selbst würden in den nächsten Tagen neue Markierungen aufgebracht, durch die auch Parkflächen besser ausgewiesen werden sollen.

Weiter fordert Wolff, dass die Durchfahrt zur Olgastraße zumindest für Pkw wieder geöffnet werden sollte, um eine punktuelle Entlastung des Verkehrs zu erreichen. Letzteres hält die Stadt jedoch für undurchführbar und verweist auf die Lärmbelästigung für die Anwohner, die durch einen stärkeren Pkw-Verkehr auf der Olgastraße entstehen würde. Ottomar Wolff will von diesem Argument nichts wissen: "Pkw sind nur laut, wenn sie hupen. Und sie hupen nur, wenn es nicht weitergeht."

Vielleicht gibt es jedoch eine andere Lösung für den Verkehrsengpass. Über die Grundstücke beteiligter Firmen könnte eine Zufahrt zur Beethovenstraße geschaffen werden. Hartmut Hoferichter hat bereits ein Treffen mit sämtlichen Firmen des Gewerbegebietes angekündigt. "Wir werden uns die verschiedenen Beiträge aller Teilnehmer anhören und eine Lösung finden", sagt der Stadtdirektor zuversichtlich.

(RP)
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