Solingen Hightech-Firma zieht Ohligs München vor

Solingen · Recycling-Berater Teqport kommt nach Solingen. Ausschlaggebend für das alte Rathaus Ohligs war unter anderem der Bahnanschluss. Nachdem Software-Entwickler Codecentric auch bleibt, ist das der zweite Standort-Coup in zwei Tagen.

Der Standort Ohligs ist bei jungen aufstrebenden Unternehmen weiter sehr beliebt. Zwei Tage, nachdem bekannt wurde, dass der Software-Entwickler Codecentric seinen Entschluss rückgängig macht, von Solingen nach Düsseldorf zu ziehen, konnte Jörg Föste, Besitzer des alten Ohligser Rathauses, die nächste Erfolgsmeldung vermelden. Mit dem Recycling-Spezialisten Teqport wird eine weitere Hightech-Firma in das historische Ensemble ziehen. Das Unternehmen, das Großkonzerne bei der sicheren sowie umweltfreundlichen Entsorgung von hochwertigen Abfällen, etwa Handys, berät und darüber hinaus die Logistik für seine Industriekunden übernimmt, wird den Sitz im April von München nach Solingen verlegen.

Damit stach der Standort Ohligs innerhalb kürzester Zeit zweimal eine boomende Metropole aus. Eine Entwicklung, die aus Sicht Sebastian Neubecks von Teqport kein Zufall ist. "Solingen — und hier das alte Rathaus in Ohligs — ist für uns ideal", sagte Neubeck am Mittwoch. So zähle seine Firma Unternehmen wie die Telekom und die Bahn zu ihren Kunden, die von der Klingenstadt aus schnell zu erreichen seien, so der Management-Partner. Neubeck: "Die Verkehrsverbindungen mit der nahen Autobahn und dem Hauptbahnhof sind sehr gut, um schnell nach Düsseldorf oder Bonn zu kommen."

Darüber hinaus gaben aber auch sogenannte weiche Faktoren den Ausschlag für den Umzug der Firma von der bayerischen Landeshauptstadt nach Solingen. Teqport wuchs nach seiner Gründung im Jahr 2007 rasant. Heute hat das Unternehmen 30 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2012 einen Umsatz von 30 Millionen Euro — Tendenz steigend. "Dieses Jahr peilen wir einen Umsatz von 50 Millionen Euro an und haben vor, unsere Belegschaft zu vergrößern", sagte Sebastian Neubeck. Für neue Mitarbeiter sei Solingen dabei ideal. Denn hier fänden junge Familien Wohnraum. Und Angestellte, die lieber in einer Großstadt leben würden, hätten es aus Köln und Düsseldorf ebenfalls nicht weit bis zum alten Rathaus Ohligs.

Dabei rechnet sich der Umzug aber auch für die Firma selbst. So seien die Mieten in Solingen erheblich niedriger als in München, sagte Neubeck. Und selbst die vergleichsweise hohen Steuern in Solingen konnten die Verantwortlichen von Teqport nicht schrecken. "Wir halten diese für angemessen", hieß es bei der Firma, die einen Mietvertrag zunächst für drei Jahre unterzeichnete. Die Standortentscheidung sei aber durchaus längerfristig, so Sebastian Neubeck.

(RP/ac)
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