Solingen „Hier geht die Post ab“

Solingen · Müll, Glasscherben am Klettergerüst, Jugendliche, die sich in den Abendstunden die Kante geben – Nachbarn ärgern sich über die Zustände im Ohligser Park an der Wittenbergstraße.

Müll, Glasscherben am Klettergerüst, Jugendliche, die sich in den Abendstunden die Kante geben — Nachbarn ärgern sich über die Zustände im Ohligser Park an der Wittenbergstraße.

Familie Sonnhüter hat zwei kleine Kinder. Die beiden Söhne sind ein beziehungsweise drei Jahre alt. "Wir sind darauf angewiesen, in der Nähe einen Spielplatz zu haben", berichtet Birgit Sonnhüter am Heißen Draht in die Redaktion. Häufig gehen die Eltern mit ihren Kindern deshalb zum Ohligser Spielplatz Park-/Wittenbergstraße in der Nachbarschaft. Und immer wieder ärgern sie sich aufs Neue über gedankenlose Zeitgenossen, die Müll hinterlassen, Flaschen am Klettergerüst oder an der Tischtennisplatte zerschlagen, und sie ärgern sich über Hundekot in der Anlage. "Man kann die Kinder nicht einfach auf der Wiese spielen lassen." Erst jetzt habe auf der Grasfläche ein großer, fetter Hundehaufen gelegen. "Das ist ganz schlimm. Das ist total ekelig." Nicht weniger unangenehm ist den Spielplatzbesuchern der vergangene Donnerstag in Erinnerung geblieben: Zwei Männer pinkelten einfach an den Zaun zum benachbarten Kindergarten.

Martina Binus wohnt direkt an dem Ohligser Park mit dem Spielplatz und der benachbarten Stadtkirche. "Hier geht die Post ab", beschreibt sie die Zustände in den Abendstunden. "Jugendliche geben sich die Kante." Sie würden Alkohol trinken und wohl auch kiffen. Von ihrem Wohnungsfenster aus kann die Nachbarin hinüber blicken. Das fange schon nachmittags an, sagt sie, und es ziehe sich manchmal bis weit nach Mitternacht hin. "Man hört jedes Wort." Mitunter sitzen die Jugendlichen auf der Tischtennisplatte. Vor sich haben sie Tüten von McDonald's am Ohligser Bahnhof. Es kommt vor, dass sie die geleerte Verpackung dann einfach hinter sich werfen, schildert Martina Binus. Sie hat selber drei Kinder. Bis zu einem gewissen Punkt hat sie sogar Verständnis für die Jugendlichen, die sich im Park treffen. Sie bräuchten Raum. Eigentlich habe auch keiner etwas dagegen, dass sich die Jugendlichen hier treffen würden. Doch sie müssten erkennen, dass es Grenzen gebe, dass sie sich anständig zu benehmen hätten.

Deshalb hält die Anwohnerin auch nichts von Ideen, den Ohligser Park einzuzäunen und in den Nachtstunden zuzusperren. Es müsse aber eine Kontrolle geben. Nach ihrer Ansicht darf es nicht sein, den Park sich selbst zu überlassen. "Der Spielplatz ist unheimlich gut frequentiert. Die Grünfläche ist doch super-schön".

"Wir sind regelmäßig vor Ort." Die Mitarbeiter des Vermögensbetriebes Solingen, Abteilung Grünunterhaltung, würden generell jeden der rund 160 Spielplätze ein Mal pro Woche in Augenschein nehmen, berichtet Horst Schulten von der Stadt auf Anfrage. Bei stark frequentierten Spielplätzen sei man zwei Mal in der Woche vor Ort.

(RP)
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