Solingen Herausforderung Paganini

Solingen · Der Solinger Unternehmer Egon Evertz und Mario Liepe, der ehemalige Leiter der Musikschule, haben eine "verwegene Idee" in die Praxis umgesetzt: Ein Italienisches Konzert mit Werken von Paganini und Rossini.

"Schon zu meiner Zeit als Leiter der Solinger Musikschule hatten Egon Evertz und ich den Traum, einmal gemeinsam ein Paganini-Konzert zu veranstalten", erzählt Mario Liepe. Und da der Kontakt zwischen dem Unternehmer und dem heutigen Direktor des Dr. Hoch's Konservatoriums in Frankfurt nie abgerissen wäre, würde man jetzt diese "verwegene Idee" in die Tat umsetzen: Am 26. Juni um 18 Uhr in der Werkshalle 11 der Evertz-Group am Birkenweiher.

"Solingen ist ja immer gut für eine Überraschung, dass wir das jetzt hinbekommen haben, ist aber eine riesen Überraschung", freut sich Liepe auf das Konzert an alter Wirkungsstätte. Der ehemalige Leiter der Musikschule lobt das große Kulturengagement der Evertz-Gruppe: "Besonders in schwierigen finanziellen Zeiten sind solche Zeichen für die Kultur in einer Stadt sehr wichtig."

Eingängige Themen

Ein "Italienisches Konzert" haben Liepe, Evertz und Helmut Sohler, Dirigent des Symphonie-Orchesters des Dr. Hoch's Konservatoriums, zusammengestellt. Zu Beginn des Abends und als erstes Stück nach der Pause stehen jeweils Ouvertüren aus Opern von Gioacchino Rossini ("Il Signor Bruschino" und "Die diebische Elster") auf dem Programm. Für Sohler sind diese eine passende Ergänzung zu Paganinis Violinkonzerten: "Beide Komponisten haben zur selben Zeit gelebt, beide galten als exzentrisch und beide haben sehr volkstümliche und eingängige Themen komponiert." So kündigt Sohler den Zuhörer auch ein – im positiven Sinne – "Unterhaltungsprogramm" an.

Kompositionen von Paganini treiben bekanntlich auch heute noch Studenten die Schweißperlen auf die Stirn. Immer noch gelten viele seiner Stücke als fast unspielbar. "Das ist schon eine sehr anspruchsvolle Aufgabe und eine große Herausforderung", erklärt Niklas Liepe, der als Solist in Paganinis Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 zu hören sein wird. "Aber es macht auch sehr viel Spaß, sich dieser Herausforderung zu stellen." Seit 2003 ist Liepe Schüler von Prof. Zakhar Bron, seit 2006 Jungstudent in dessen Klasse an der Hochschule für Musik in Köln. Sehr viel Respekt vor der Aufgabe hat auch Chi-Ung Choi, Student in der Klasse von Gerhard Miesen am Dr. Hoch's Konservatorium: "Ich habe schon viele Konzerte gespielt, aber noch nie Paganini – weil er so schwer ist." Für die Chance, jetzt das Violinkonzert Nr. 2 spielen zu dürfen, ist Choi sehr dankbar. Auch wenn der Geiger schmunzelnd einräumt: "Ob ich das aber überhaupt möchte, weiß ich noch gar nicht."

Nicht nur für die Solisten, sondern auch für das Orchester sind die Paganini-Konzerte eine Herausforderung. "Und auch die Ouvertüren von Rossini sind sehr anspruchsvoll, besonders für die Bläser im Orchester", erzählt Sohler.

(RP)
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