Solingen Heißer Tango und kühles Bier

Solingen · Der Biergarten im Engelsberger Hof verwandelte sich in eine Tanzfläche mit heißblütigen Tango-Stücken.

 Bergische Tango-Tour: Im Engelsberger Hof traf der argentinische Tanz mit Initiator Walter Reetz (r.) auf bergische Biergarten-Kultur.

Bergische Tango-Tour: Im Engelsberger Hof traf der argentinische Tanz mit Initiator Walter Reetz (r.) auf bergische Biergarten-Kultur.

Foto: Stephan Köhlen

Im Biergarten der Schlesischen Schänke im Engelsberger Hof war am Samstagnachmittag kaum ein Platz unbesetzt. Und das lag nicht nur am herrlichen Sommerwetter, sondern vor allem an den heißblütigen Tango-Stücken, die zum Tanz lockten. Wer bisher glaubte, Tango und Biergarten passen nicht zusammen, wurde hier eines besseren belehrt. Rund 50 Tango-Begeisterte aus Solingen, aber auch aus Neuss, Düsseldorf und Wuppertal kamen zum Open-Air-Tango, zu dem "Tango Z" in die Ohligser Heide eingeladen hatte.

"Diese Veranstaltung gehört zu unserem Sommerprogramm", sagte Walter Reetz, der gemeinsam mit Christina Gebhardt für die Verbreitung des Tango-Argentino-Virus sorgt. Damit es während der Sommerferien keine tänzerische Durststrecke gibt, bietet "Tango Z" nicht nur etliche Workshops an, sondern auch den einen oder anderen Open-Air-Tango.

Und weil Tango gewöhnlich in irgendwelchen Kellern und Hinterhöfen stattfindet, wurden für das Sommerprogramm bewusst etwas außergewöhnliche Locations gewählt, wie Schloss Burg oder eben der Biergarten im Engelsberger Hof. Hier war auf der Bühne reichlich Platz für die Paare, die es nicht mehr auf den Stühlen hielt. Bereits 2009 wurde der Tango Argentino zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt.

"Weil dieser Tanz nicht auf Figuren basiert, wie alle anderen Tänze, sondern auf Kommunikation", erklärte Walter Reetz. So weiß die Frau vorher nie, was kommt und muss sich ganz der Führung des Mannes überlassen. "Das ist in unserer heutigen Gesellschaft für viele Frauen schwierig", sagte Ines Collmer. Heute bestimme die Frau in allem und alles selbst. Sie steht sozusagen ihren Mann.

Da ist es gar nicht so ganz einfach, plötzlich die Führung wieder an den Mann abzugeben. "Aber beim Tango kann man es wieder lernen", sagte Ines Collmer, die seit einem halben Jahr Tango tanzt. "Ich tanze schon lange Salsa", fügte Ines Collmer hinzu. Und außerdem sei sie Musikerin und spiele mit der Geige häufig Tangos. "Ich kenne also die Melodien." Und sie liebt das Tanzen.

Deshalb war sie auch gerne zum Open-Air-Tango gekommen. Genau wie Jadwiga Prentki, die mit ihrem Lebensgefährten in die Schlesische Schänke gekommen war. "Wir sind seit vier Jahren dabei", berichtete sie von den Anfängen ihrer Tango-Leidenschaft. Begonnen hatte es mit einem Anfänger-Workshop. "Jetzt sind wir dem Tango verfallen", sagte Jadwiga Prentki lachend. Tango mache süchtig. Wer sich erst einmal mit dem Tango-Virus infiziert habe, komme so schnell nicht mehr davon los.

Da hilft nur eins - tanzen, tanzen, tanzen. Der letzte Open-Air-Tango in diesem Jahr findet während der Solinger Lichternacht auf dem Bahnsteig des Alten Bahnhofs in der Innenstadt statt.

Mehr Infos gibt es im Internet unter www.tango-solingen.de

(RP)
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